Wesentlichkeitsanalyse ✔ Prüfungen durchgeführt von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Themenauswahl
Bei der Auswahl der Themen für diesen CR-Bericht orientieren wir uns sowohl an den Erwartungen unserer Stakeholder als auch an unseren tatsächlichen oder potenziellen Einflussmöglichkeiten und unseren Grundüberzeugungen, wie sie in den CR-Grundsätzen zum Ausdruck kommen.
Vorgehen
Im Jahr 2017 haben wir über 5.900 Stakeholder in allen Ländern, in denen die Unternehmensgruppe ALDI SÜD vertreten ist, online darüber befragt, welche Relevanz sie verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen beimessen. Zu den befragten Stakeholder-Gruppen gehörten Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten sowie Nichtregierungsorganisationen aus den Bereichen Lieferkette und Umweltschutz. Diese Stakeholder-Gruppen wurden anhand der Kriterien „Einflussmöglichkeit von ALDI SÜD“, „Einflussmöglichkeit der Stakeholder-Gruppe auf ALDI SÜD“ und „Mögliches Konfliktpotenzial“ als die wichtigsten identifiziert. Zusätzlich wurden vertiefende Interviews mit 43 Experten aus denselben Bereichen und Ländern geführt.
Der Online-Fragebogen umfasste 44 Themen in den fünf Handlungsfeldern „Unternehmensführung und Management“, „Kunden und Gesellschaft“, „Lieferkette“, „Mitarbeiter“, sowie „Umwelt“. Zur Auswahl der Themen wurde zunächst eine umfassende Liste möglicher Aspekte erstellt. Dazu wurden interne Strategiepapiere und externe Analysen ebenso ausgewertet wie Wesentlichkeitsanalysen anderer Marktakteure und Ergebnisse aus der Marktforschung. Mit Hilfe von Workshops mit den internen Experten der Abteilung Corporate Responsibility International wurden die zahlreichen Aspekte schließlich zu 44 Themen zusammengefasst. Diese wurden im Online-Fragebogen jeweils durch Beispiele erklärt und voneinander abgegrenzt. Das Spektrum der Themen reichte von der Emissionsvermeidung bis zur Vereinbarkeit von Leben, Familie und Beruf.
Die Teilnehmer der Online-Umfrage wurden gebeten, auf einer Skala von „überhaupt nicht wichtig“ bis „sehr wichtig“ die Relevanz des jeweiligen Themas für ihre Beurteilung des Unternehmens ALDI SÜD (bzw. je nach Land auch unter dem Namen ALDI, HOFER oder ALDI SUISSE) zu bewerten. Zusätzlich hatten sie die Möglichkeit, in Freitextfeldern weitere Themen anzugeben, die aus ihrer Sicht relevant sind. Die Teilnehmer bearbeiteten zunächst den ihnen jeweils zugeordneten Bereich − die Lieferanten zum Beispiel den Bereich „Lieferkette“. Die Beantwortung der übrigen Fragen war ihnen freigestellt. Über 90 % der befragten Verbraucher bearbeiteten nicht nur den ihnen vorgegebenen Bereich „Kunden“, sondern freiwillig auch zusätzliche Bereiche wie „Lieferkette“ oder „Umwelt“.
Für jedes Thema wurde außerdem in Anlehnung an die Anforderungen der Global Reporting Initiative von internen Nachhaltigkeitsexperten eingeschätzt, wie hoch die Auswirkungen (der „Impact“) der Geschäftstätigkeit des Unternehmens auf das jeweilige Thema sind. Berücksichtigt wurde dabei die tatsächliche aktuelle Auswirkung auf das Thema. Um den Vergleich zu vereinfachen, wurden die Themen von den internen Experten in die Gruppen „geringer“, „mittlerer“ und „hoher“ Impact eingeteilt.
Die Interviews mit externen Experten dienten dazu, das Bild abzurunden und einen Eindruck davon zu bekommen, wie die bisherige CR-Leistung der Unternehmensgruppe ALDI SÜD eingeschätzt wird. Darüber hinaus halfen sie, Trends zu identifizieren und Hinweise auf mögliche zukünftige Entwicklungen zu gewinnen.
Die Grafik zeigt das zuvor im Text beschriebene Vorgehen bei der Stakeholder-Befragung.
Wesentlichkeitsmatrix
Die Ergebnisse der Stakeholder-Befragung und die Impact-Bewertung flossen in die unten dargestellte Matrix ein. Die Positionierung auf der senkrechten Y-Achse („Relevanz“) entspricht der durchschnittlichen Bewertung des Themas über alle Stakeholder-Gruppen und Länder hinweg. Dabei wurden alle Stakeholder-Gruppen gleich gewichtet. Die Gewichtung der Länder erfolgte auf der Basis der Filialanzahl in dem jeweiligen Land. Die Einordnung in eine der drei Gruppen auf der waagerechten X-Achse entspricht der Impact-Bewertung durch die internen Nachhaltigkeitsexperten.
In der Matrix lassen sich durch Ein- und Ausblenden jeweils die Themen anzeigen, die entlang der Wertschöpfungskette den Wirkungsbereichen „Lieferkette“, „eigene Aktivitäten“, „Kunden“ und „Gesellschaft“ zuzuordnen sind, um so die jeweiligen Themengrenzen aufzuzeigen.
Die Farben zeigen die Zugehörigkeit des Themas zum Handlungsfeld an. Die Kreise, die ganz in Farbe sind, zeigen die 15 Themen, die sich durch besonders hohe Relevanz und/oder einen besonders hohen Impact auszeichnen.

Handlungsfeld | Thema | Beispiel | Umfrage | Impact | Wirkung im Bereich |
---|---|---|---|---|---|
Lieferkette | Arbeitsbedingungen in der Lieferkette | z. B. Verbesserung von Arbeitspraktiken in der Lieferkette, Steigerung der Arbeitssicherheit, korrekte Entlohnung, Vermeidung von Menschenhandel, Zwangs- oder Kinderarbeit | 5,5 | 2 | Lieferkette |
Faire Geschäftsbeziehungen | z. B. langfristige Geschäftsbeziehungen, faire Bezahlung, Unterstützung von Kleinbauern | 5,4 | 3 | Lieferkette, Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Umweltauswirkungen der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft | z. B. Schutz von Umwelt und Natur, Einsatz von Agrarchemie, Vermeidung von Entwaldung (z. B. durch Plantagen), Vermeidung von Überfischung | 5,4 | 2 | Lieferkette | |
Nachhaltige Einkaufspraktiken | z. B. Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Auswahl von Lieferanten und Produkten | 5,4 | 3 | Lieferkette, Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Chemikalieneinsatz in der nicht-landwirtschaftlichen Produktion | z. B. Ausschluss schädlicher Chemikalien bei der Herstellung von Non-Food-Produkten, einschließlich von Textilien (Detox-Kampagne) | 5,2 | 2 | Lieferkette | |
Engagement für Tierwohl | z. B. Verbesserungen der Lebensbedingungen von Tieren in der Massentierhaltung und bei Tiertransporten, Vermeidung von Tierversuchen | 5,2 | 2 | Lieferkette | |
Transparenz in der Lieferkette | z. B. Offenlegung von Informationen zur Lieferkette (z. B. Produktionsstätten, Anzahl der Lieferanten), Möglichkeiten zur Rückverfolgbarkeit der Produkte | 5,2 | 2 | Lieferkette, Kunden | |
Reduktion von Treibhausgas-Emissionen in der Lieferkette | Verringerung der Treibhausgas-Emissionen bei der Herstellung und dem Transport von Produkten | 5,2 | 2 | Lieferkette | |
Wassereinsatz in der Lieferkette | z. B. Senkung des Wasserverbrauchs in der Produktion, Ausschluss von Produktion in Hochrisikogebieten | 5 | 2 | Lieferkette | |
Dialog mit Stakeholdern im Bereich Lieferkette | z. B. Kooperation mit Initiativen und Verbänden (z. B. amfori BSCI, Bangladesh Accord), Zusammenarbeit mit Nicht-Regierungsorganisationen | 4,9 | 2 | Lieferkette, Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Einsatz von Gentechnik | z. B. Vermeidung von gentechnisch veränderten Futtermitteln, kein Verkauf von gentechnisch veränderten Produkten | 4,4 | 1 | Lieferkette | |
Mitarbeiter | Vielfalt und Gleichberechtigung | z. B. Lohngleichheit, Frauen in Führungspositionen, Beschäftigung von Veteranen und Menschen mit Behinderung | 5,2 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft |
Vereinbarkeit von Leben, Familie und Beruf | z. B. flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuung, Homeoffice, Elternzeit | 5,2 | 3 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft | |
Arbeitssicherheit | z. B. Schulungen, Sicherheitsausrüstungen, Schutzkleidung | 5,2 | 3 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Attraktivität als Arbeitgeber | z. B. Vergütung, Arbeitsplatzsicherheit, Weiterbildung, Angebote zur Verbesserung der Work-Life-Balance | 5,1 | 3 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Sensibilisierung der Mitarbeiter für Nachhaltigkeit | z. B. Verankerung von Nachhaltigkeit in der Ausbildung, proaktive Information von Mitarbeitern zu Nachhaltigkeitsthemen, Corporate-Volunteering-Angebote | 5 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft | |
Mitarbeitereinbindung | z. B. Recht auf Kollektivverhandlungen, Mitarbeiterbefragung, Ideenmanagement, Beschwerdemanagement | 5 | 1 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Aus- und Weiterbildung | z. B. Schulungen, Seminare und Coaching, kompetenzbasierte Beurteilungen, persönliche Entwicklungspläne | 5 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Gesundheit von Mitarbeitern | z. B. Angebot von Sportprogrammen und ärztlichen Untersuchungen, ergonomische Arbeitsplätze | 4,8 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Umwelt | Vermeidung von Lebensmittelverlusten | z. B. Verkauf von „krummem“ Obst und Gemüse (Misfits), Spenden an gemeinnützige Organisationen (z. B. Tafeln) | 5,4 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft |
Betriebliche Abfälle | z. B. Abfallvermeidung, Recycling, Wiederverwendung | 5,2 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Reduktion von betrieblichen Treibhausgas-Emissionen | z. B. Steigerung der Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien wie Photovoltaik, Nutzung klimaverträglicherer Kältemittel, Unterstützung von Kompensationsprojekten zur Erreichung von Klimaneutralität | 5,2 | 3 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft | |
Umweltschutz an Unternehmensstandorten | z. B. nachhaltiges Bauen von Filialen, Logistik- und Verwaltungsgebäuden, nachhaltige Filial- und Büroausstattung | 5,1 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft | |
Nachhaltige Logistik | z. B. Optimierung der Transportwege und -arten (Schiffe, Bahn, Flugzeug), Bündelung von Warenströmen, emissionsarme Fahrzeugflotte | 5,1 | 3 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Nachhaltige Mobilität | z. B. Elektroautos als Dienstfahrzeuge, Elektrotankstellen an Filialen und für Mitarbeiter, Berücksichtigung emissionsarmer Transportmittel bei Geschäftsreisen | 4,5 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Nachhaltige IT | z. B. Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien (Nutzungsdauer, Energieverbrauch etc.) bei der Auswahl von IT-Geräten, nachhaltige Entsorgung von IT-Geräten | 4,5 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter | |
Unternehmensführung und Management | Ethische Geschäftspraktiken und Compliance | z. B. Vermeidung von Interessenskonflikten, Korruption und wettbewerbswidrigem Verhalten | 5,5 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft |
Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung | z. B. Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie, Integration von Nachhaltigkeit in Einkaufsprozesse, Nachhaltigkeit als Bestandteil von Zielvereinbarungen | 5,3 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft, Lieferkette, Kunden | |
Datenschutz | z. B. Schutz personenbezogener Daten von Mitarbeitern und Kunden durch verbindliche Regelungen und technische Systeme | 5,2 | 1 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Kunden, Gesellschaft | |
Steuerbeitrag | Erfüllung der Steuerverantwortung in Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist | 5 | 3 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft | |
Transparenz und Berichterstattung | z. B. Veröffentlichung von Berichten zur Unternehmensverantwortung, transparente Kommunikation zu Nachhaltigkeitsthemen | 5,1 | 1 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft | |
Dialog mit Stakeholdern | z. B. regelmäßiger Austausch mit Anspruchsgruppen, Engagement in Netzwerken und Initiativen | 4,8 | 2 | Eigene Aktivitäten und Mitarbeiter, Gesellschaft | |
Kunden und Gesellschaft | Produktqualität und -sicherheit | z. B. Sicherheit, Frische und Geschmack, Freiheit von Schadstoffen und Allergenen, Produktrückrufe | 5,6 | 3 | Kunden |
Nachhaltigere Verpackung | z. B. Umgang mit Plastiktüten, umweltfreundlichere oder weniger Verpackung von Produkten | 5,1 | 3 | Kunden, Gesellschaft, Lieferkette | |
Mehr nachhaltigere Produkte | Umstellung/Ausweitung des Angebots (z. B. auf Bio-Produkte, Produkte mit zertifizierten Rohstoffen, energieeffiziente Produkte) | 5,1 | 3 | Lieferkette, Kunden | |
Angebot bezahlbarer gesunder Lebensmittel | z. B. bezahlbare Obst- und Gemüseprodukte, bezahlbare Produkte mit geringem Salz-, Zucker- oder Fettgehalt | 5 | 3 | Kunden | |
Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) | In der Kreislaufwirtschaft werden Produkte so entwickelt und hergestellt, dass sie nach ihrer ursprünglichen Nutzung anders weiterverwendet oder vollständig wiederverwertet werden können. Dadurch entsteht weniger Abfall und es werden weniger Ressourcen zur Herstellung neuer Produkte verbraucht. | 5 | 2 | Gesellschaft, Lieferkette | |
Förderung eines gesunden und nachhaltigen Lebensstils | z. B. Anreize zum Kauf gesunder Lebensmittel (z. B. Obst und Gemüse, fettreduzierte Lebensmittel), Sensibilisierung für den langen Gebrauch von Produkten | 4,9 | 1 | Kunden, Gesellschaft | |
Kundenorientierung und Servicequalität | z. B. Serviceorientierung des Filialpersonals, Rücknahme und Umtausch von Produkten, Kundenhotline | 4,9 | 2 | Kunden | |
Verantwortungsvolles Marketing und transparente Kommunikation | z. B. Regelungen für das Marketing von alkoholhaltigen Getränken oder Produkten für Kinder, verbrauchergerechte Produktinformationen | 4,8 | 1 | Kunden, Gesellschaft | |
Regionale Verantwortung als Investor, Arbeitgeber, Auftraggeber und Lieferant | z. B. Kindergarten für Kinder aus dem Unternehmen und der Kommune, regionale Beschaffung | 4,6 | 2 | Gesellschaft | |
Niedrige Preise für Grundnahrungsmittel | z. B. niedrige Preise für Brot, Nudeln, Milch | 4,5 | 3 | Kunden | |
Produkte für besondere Ernährungsbedürfnisse | z. B. glutenfreie, laktosefreie, vegetarische oder vegane Produkte | 4,3 | 1 | Kunden | |
Gesellschaftliches Engagement | z. B. Geldspenden, Sachspenden, freiwilliges Engagement von Mitarbeitern (Corporate Volunteering) | 4,2 | 2 | Gesellschaft |
Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse
Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse haben unsere bisherigen Einschätzungen weitestgehend bestätigt. Die drei Themen, die über alle Stakeholder-Gruppen und Länder hinweg am häufigsten als „sehr wichtig“ bezeichnet wurden, sind „Arbeitsbedingungen“ im Bereich „Lieferkette“, „Produktqualität und Sicherheit“ im Bereich „Kunden“ sowie „Ethische Geschäftspraktiken und Compliance“ im Bereich „Unternehmensführung und Management“.
Schwerpunkte
Die Schwerpunkte des vorliegenden Berichts wurden auf Grundlage der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse ausgewählt.
Schwerpunkt Kunden: Gesundheit und Wohlbefinden
Das Thema „Angebot bezahlbarer gesunder Lebensmittel“ gehört zu den Top-Themen im Bereich „Kunden“. Auch die „Förderung eines gesunden und nachhaltigen Lebensstils“ wird als wichtiges Thema genannt.
Schwerpunkt Ressourcen: Schutz der Wälder
Zu den Topthemen im Bereich „Lieferkette“ zählen die „Umweltauswirkungen der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft“ und „Nachhaltige Einkaufspraktiken“, im Bereich „Kunden“ zählt das Thema „Mehr nachhaltige Produkte“ zu den wichtigsten. Unter dem Schwerpunkt „Schutz der Wälder“ zeigen wir deshalb auf, welche Auswirkungen unser Handeln auf wichtige Ökosysteme haben kann und welche Maßnahmen wir ergreifen, um zu ihrem Schutz beizutragen.
Schwerpunkt Lieferkette: Lieferantenbewertung
Die „Arbeitsbedingungen in der Lieferkette“ zählen ebenso wie „Faire Geschäftsbeziehungen“ und „Nachhaltige Einkaufspraktiken“ zu den besonders wichtigen Themen. Ein Instrument, mit dem wir hier zu weiteren Verbesserungen beitragen wollen, ist eine systematische Bewertung der CR-Leistung unserer Lieferanten, die wir im Schwerpunkt vorstellen.
Schwerpunkt Mitarbeiter: Arbeitssicherheit
Sowohl „Arbeitssicherheit“ als auch „Gesundheit von Mitarbeitern“ gehören zu den Themen mit hoher Priorität im Bereich „Mitarbeiter“. Aufgrund der hohen Bedeutung, die die Gesundheit unserer Mitarbeiter für uns hat, wurde dieses als Schwerpunkt ausgewählt.
Schwerpunkt Umwelt: Moderne Kältetechnik
Die „Reduktion von betrieblichen Treibhausgasemissionen“ wird von den Stakeholdern als wichtig eingeschätzt. Mit unseren Aktivitäten zur Modernisierung unserer Kältetechnik haben wir hier besonders großen Einfluss – ein Großteil des Stromverbrauchs entfällt auf die Kühlung, zudem sind die verwendeten Kältemittel für die Treibhausgas-Bilanz besonders relevant.
Schwerpunkt Gesellschaft: Langfristige Partnerschaften
Dem gesellschaftlichen Engagement des Unternehmens kommt nach der Wesentlichkeitsanalyse aus externer Sicht keine prioritäre Bedeutung zu. Gleichwohl ist für uns und unsere Mitarbeiter dieses Engagement von immer größerer Bedeutung. Unter dem entsprechenden Schwerpunkt stellen wir unseren Ansatz vor, mit Hilfe langfristiger Partnerschaften eine besonders hohe gesellschaftliche Wirkung zu erzielen.
Über die Schwerpunkte hinaus hat die Befragung eine Reihe von Themen aufgezeigt, die unseren Kunden, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern besonders wichtig sind.
Aus dem Bereich „Mitarbeiter“ werden die Themen „Vielfalt und Gleichberechtigung“, „Vereinbarkeit von Leben, Familie und Beruf“ und „Attraktivität als Arbeitgeber“ als sehr relevant bewertet. Vielfalt und Gleichberechtigung sind im Selbstverständnis unserer Unternehmenskultur verankert und Teil unserer CR-Grundsätze. Im Rahmen unserer Strategie, Wunscharbeitgeber im Handel zu werden, arbeiten wir derzeit an einer Vielzahl von Initiativen, um unseren Mitarbeitern jederzeit ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten.
Das Thema „Nachhaltigere Verpackung“ gehört im Bereich „Kunden“ zu den relevantesten. Ein prominentes Beispiel sind Einkaufstaschen aus Plastik. Aus Prinzip geben wir diese nicht kostenlos ab – selbst in Ländern, in denen kostenlose Tüten traditionell üblich sind. In mehreren Ländern haben wir die Einwegtüte bereits durch Mehrwegtragetaschen ersetzt. Produktverpackungen unserer Sortimentsartikel aus Pappe und Papier stellen wir schrittweise auf Material aus zertifizierten Quellen oder recycelten Rohstoffen um. Hier stehen uns zukünftig noch einige Herausforderungen bevor, denn Produktverpackungen müssen vielen Ansprüchen gerecht werden (unter anderem Nachhaltigkeit, Hygiene und Schutz der Ware gegen Beschädigungen, verbraucherfreundliche Präsentation und Effizienz beim Warentransport).
Zu den wichtigsten Umweltthemen gehört die „Vermeidung von Lebensmittelverlusten“. Wir bauen unser Angebot an frischen Artikeln kontinuierlich aus. Dennoch gelingt es uns, Lebensmittelverluste auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei helfen uns unser konzentriertes Sortiment, der hohe Warenumschlag und eine bedarfsgerechte Disposition. Nicht verkaufte, aber einwandfreie Ware spenden wir an gemeinnützige Organisationen. Sonstige nicht mehr verwendbare organische Abfälle werden für die Tierfütterung oder zur Erzeugung von Biogas abgegeben. Zusätzlich zur Sensibilisierung der Verbraucher, etwa durch die Aktion „Reste Retten“ von ALDI SÜD Deutschland, bemühen wir uns gemeinsam mit unseren Lieferanten auch Lebensmittelverluste in der landwirtschaftlichen Produktion und beim Transport zu reduzieren.
Erkenntnisse aus den Experteninterviews
Die Interviews mit externen Experten haben uns viele wichtige Hinweise für die weitere Entwicklung unserer Strategie zur Unternehmensverantwortung gegeben. Insbesondere bieten die vielfältigen Herausforderungen entlang der Lieferkette weiterhin Potenzial für Verbesserungen. Wir sehen es als eine wichtige Aufgabe für die Unternehmensgruppe ALDI SÜD, die Nachhaltigkeitsanforderungen immer besser mit den übrigen Geschäftsprozessen − insbesondere im Einkauf − zu verzahnen und beispielsweise die Nachhaltigkeitsleistung von Lieferanten und Produzenten bei der Produktauswahl angemessen zu berücksichtigen. Gefreut hat uns, dass die befragten Experten − die meisten von ihnen aus dem Bereich „Lieferkette“ − unsere Anstrengungen als ernsthaft und glaubwürdig wahrnehmen.