
Menschenrechte
Unsere Vision 2030:
Unsere Kaufkraft nutzen, um Menschenrechte zu stärken.
Unser Ansatz
Wir engagieren uns für die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen entlang unserer Lieferketten. Unser Engagement erstreckt sich dabei auf alle nachteiligen Auswirkungen auf die Menschenrechte, die wir (potentiell) verursachen, zu denen wir beitragen oder mit denen wir unmittelbar verbunden sind.
Um zur Förderung der Menschenrechte beizutragen, haben wir zahlreiche Partnerschaften mit großen und kleinen Lieferanten, anderen Einzelhandelsunternehmen, Regierungen und NGOs aufgebaut. Gemeinsam wenden wir verschiedenste Prozesse und Programme zur Umsetzung unserer Sorgfaltspflicht an. So erzielen wir in vielen Bereichen Verbesserungen, indem wir zum Beispiel bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie faire Gehälter fördern, die Rechte von Frauen stärken, Kinderarbeit bekämpfen und Lieferkettentransparenz fördern.
Unser Anspruch
Wir sind davon überzeugt, dass langfristiger Erfolg nur durch Anerkennung und Achtung der Menschenrechte möglich ist. Diese Rechte sind nicht verhandelbar und sind für alle Menschen gleich. Unser Engagement zur Achtung aller Menschenrechte erstreckt sich dabei auf alle nachteiligen Auswirkungen auf die Menschenrechte, die wir (potentiell) verursachen, zu denen wir beitragen oder mit denen wir unmittelbar verbunden sind.
Von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unserem Management, unseren Geschäftspartnern und anderen Partnern erwarten wir ebenso, dass sie die Menschenrechte achten und dass sie sicherstellen, dass Geschäftsabläufe unter Einhaltung unserer Standards und Grundsätze in den Bereichen Menschenrechte und Umwelt durchgeführt werden.
Wir sind uns bewusst, dass Menschenrechtsverletzungen ein weltweit auftretendes Problem sind, das jede Volkswirtschaft, jeden Industriezweig und jede Branche betrifft. Wir haben unseren Ansatz auf Grundlage des Verständnisses dieser Komplexität definiert. Fortlaufend bewerten wir bestehende und mögliche Einflüsse, die unsere Prozesse auf Menschenrechte haben könnten, um potenzielle Auswirkungen unseres unternehmerischen Handels zu vermeiden oder abzumildern oder, wo immer nötig, Abhilfe zu schaffen. Auf Grundlage unserer Bewertung entwickeln wir unsere Strategien und verbessern kontinuierlich unsere Prozesse und Abläufe. Wir überprüfen regelmäßig die Abstimmung mit den UN- Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) und die Effektivität unseres Menschenrechtsansatzes.
Um tatsächliche Veränderungen zu bewirken, haben wir zahlreiche Partnerschaften mit Zulieferbetrieben, Herstellern, anderen Einzelhandelsunternehmen, Regierungen und NGOs aufgebaut, um unseren Einfluss zu steigern und unsere Ansätze bezüglich der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht anzugleichen. Zusätzlich zu unseren Partnerschaften erkennen wir ebenfalls die wichtige Rolle von Gewerkschaften beim Schutz der Arbeitnehmerrechte an. Uns ist der negative Einfluss durchaus bewusst, wenn Maßnahmen der Gewerkschaften eingeschränkt oder nicht vorhanden sind.
Unsere Rahmenwerke
ALDI Sozialstandards in der Produktion
Seit dem Jahr 2010 bilden die ALDI „Sozialstandards in der Produktion“ einen festen Grundpfeiler für unsere Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern, die unsere Food- und Non-Food-Produkte liefern. Diese Standards sind für alle Geschäftspartner vertraglich bindend und untersagen die Missachtung der Menschenrechte, etwa durch Zwangs- oder Kinderarbeit oder jeglicher Form von Diskriminierung. Des Weiteren unterstreichen sie das Recht der Arbeiterinnen und Arbeiter auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen. Wir erwarten von unseren Geschäftspartnern, dass sie diese Anforderungen ebenso wie die gesetzlichen Bestimmungen in den Produktionsstätten kommunizieren und die Umsetzung dort vorantreiben sowie, falls erforderlich, geeignete Abhilfemaßnahmen treffen.
Kinderarbeit
Wir sind fest entschlossen zur Prävention, Identifizierung und Abhilfe von Kinderarbeit in all unseren Tätigkeitsbereichen, einschließlich unserer Lieferketten, beizutragen. Für uns ist jedes Szenario inakzeptabel, in denen Kinder einem Risiko in der Produktion ausgesetzt sind.
Unsere „ALDI Richtlinie zum Umgang mit Kinderarbeit“ erläutert unser Verständnis von Kinderarbeit gemäß international anerkannter Standards. Die Richtlinie formuliert ALDIs Erwartungen an seine Geschäftspartner und beschreibt den Prozess, den ALDI in Kooperation mit externen Experten vor Ort und Geschäftspartnern ergreifen wird, wenn Kinderarbeit identifiziert wird.
Zwangsarbeit
Weltweit sind rund 24,9 Millionen Menschen Opfer von Zwangsarbeit, was dieses Thema zu einem zentralen Punkt für international tätige Unternehmen macht. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, sich entlang unserer globalen Lieferketten für die Achtung der Menschenrechte einzusetzen. So haben wir Anforderungen und Richtlinien festgelegt, um Zwangsarbeit und moderne Sklaverei entlang unserer Lieferketten zu bekämpfen. Die „Internationale Richtlinie zum Umgang mit Zwangsarbeit“ erweitert ALDIs bisherige Engagement für die Achtung der Menschenrechte. Sie unterstreicht den Grundsatz von ALDI, keinerlei Art von Knechtschaft oder Sklaverei, Zwangs- oder Pflichtarbeit, Leibeigenschaft, Menschenhandel oder unfreiwilliger Arbeit entlang der Lieferketten von ALDI zu dulden. Dies betrifft alle relevanten Interessensgruppen einschließlich sämtlicher Lieferanten, Produktionsstätten, Dienstleister und Auftragnehmer.
Gleichstellung der Geschlechter
Nach der Überzeugung der Unternehmensgruppe ALDI SÜD verdienen alle Arbeiterinnen und Arbeiter eine faire Behandlung. Wir lehnen jegliche Form von Diskriminierung ab und streben die Gleichstellung der Geschlechter entlang unserer Lieferketten an, wo sie geschwächt oder gefährdet ist. Wir erkennen unsere Verantwortung zur Erfüllung des fünften Ziels zur Nachhaltigen Entwicklung der UN an (UN Sustainable Development Goals, SDGs), welches in der Gleichstellung der Geschlechter und der Förderung von Frauen und Mädchen in all unseren Geschäftsbereichen und Lieferketten besteht.
Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass vornehmlich Frauen aus diversen, teilweise landes- oder branchenspezifischen komplexen Gründen in besonderem Maße dem Risiko von Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind. Laut unserer kürzlich durchgeführten menschenrechtlichen Risikoanalyse umfassen die Probleme von Arbeiterinnen
- Ungleichbehandlung,
- Sexuelle Belästigung
- das Risiko geschlechtsspezifischer Diskriminierung in Bezug auf Löhne und Arbeitsbedingungen,
- den unverhältnismäßigen Anteil unbezahlter oder „unsichtbarer“ Arbeit,
- Arbeit auf untergeordneten Hierarchiestufen bei geringer Entlohnung,
- die Trennung von ihren Kindern sowie
- den eingeschränkten Zugang zu Land, Bildung und/oder eigenen Bankkonten.
Die Identifikation von Rohstoffen und Produkten, die ein hohes Risiko geschlechtsspezifischer Diskriminierung aufweisen, war ein essenzieller Bestandteil unserer menschenrechtlichen Risikoanalyse im Food-Bereich. Mit Hilfe unserer Auswirkungsanalysen wollen wir den Einfluss unserer Tätigkeit auf Frauen genauer verstehen.
Existenzsichernde Löhne und Einkommen
Der Einsatz für existenzsichernde Einkommen und Löhne ist ein wichtiger Schritt hin zur Etablierung einer nachhaltigen Lieferkette. Sie tragen zur Bekämpfung von Armut und Kinderarbeit sowie zur Verwirklichung anderer Menschenrechte bei. Wir haben erkannt, dass die gesetzlichen Mindestlöhne teilweise nicht ausreichen, den Arbeiterinnen und Arbeitern entlang der Lieferketten sowie ihren Familien einen menschenwürdigen Lebensstandard zu ermöglichen. Angesichts unserer Rolle innerhalb der globalen Lieferketten nehmen wir unsere Verantwortung wahr, auf die Zahlung existenzsichernder Löhne hinzuarbeiten. Unserem Verständnis nach sind Kollektivverhandlungen von großer Bedeutung bei der Erzielung angemessener Löhne. Aus diesem Grund unterstützen wir die Umsetzung staatlicher Maßnahmen zur Förderung von Kollektivverhandlungen zwischen Arbeitnehmern und ihren Arbeitgebern.
Unsere Unterstützung für internationale Standards und Regulierungen
Zur erfolgreichen Bewältigung systematischer Herausforderungen in komplexen Lieferketten wollen wir noch einen Schritt weitergehen. Unser langjähriges Engagement und die Zusammenarbeit mit diversen Interessengruppen haben verdeutlicht, dass Arbeitsbedingungen innerhalb von Lieferketten am besten im Rahmen gemeinsamer Initiativen und Partnerschaften verbessert werden können. Daher unterstützen wir dauerhaft tragfähige Lösungen, die ein Zusammenwirken aller relevanten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteure voraussetzen.
Mit der Veröffentlichung unseres „Internationalen Standpunktpapiers zur gesetzlichen Regulierung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht von Unternehmen“ im September 2020 möchten wir zur Achtung der Menschenrechte entlang der Lieferketten beitragen. ALDI fordert einen offenen Dialog über verbindliche Vorschriften zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht und bietet Unterstützung bei der Entwicklung künftiger Gesetze an.
In Übereinstimmung mit der EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken (Unfair Trading Practices - UTP) verpflichtet sich die Unternehmensgruppe ALDI SÜD zu fairen Handelspraktiken in den Beziehungen zu unseren Geschäftspartnerinnen und -partnern. ALDI distanziert sich von unfairen Geschäftspraktiken, einschließlich Zahlungsverzug und nachträglichen Änderungen von Lieferverträgen. Wir unternehmen alle notwendigen Schritte, um die Einhaltung der grauen und schwarzen Liste der UTP-Richtlinie zu gewährleisten.
Unsere Aktivitäten
Wir haben unsere Prozesse zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht gemäß den UN- Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechten (UNGP) und den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen abgestimmt. Wir verstehen unsere unternehmerische Sorgfaltspflicht als Teil eines anhaltenden Verbesserungsprozesses.

Identifikation und Priorisierung
Identifikation
Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD hat sich das Ziel gesetzt jegliche negativen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Menschenrechte zu verringern. Um die tatsächlichen und potenziellen Risiken entlang unseren Lieferketten für Food- und Non-Food-Artikel zu ermitteln, greifen wir auf Mittel wie Risikobewertungen, Audits und Lieferantenbewertungen zurück.
Lieferketten für Non-Food Artikel
Zur Ermittlung möglicher Risiken und nachteiliger Auswirkungen, haben wir all unsere Lieferketten für Non-Food-Artikel einer Risikobewertung unterzogen. Wir stützen unser Handeln auf unterschiedliche Quellen, u. a. die Ergebnisse der „ALDI Social Assessments“ (ASAs), Audits durch externe Partner, Einschätzungen unserer Geschäftspartner, der Sichtung von Medieninformationen und die BSCI-Risikomatrix, um jene Warengruppen zu identifizieren, in denen das größte Risiko einer Menschenrechtsverletzung vorliegt. Darüber hinaus beteiligen wir uns aktiv an mehreren Multi-Stakeholder-Initiativen und anderen Organisationen, wodurch wir die Möglichkeit haben, zusätzliche Informationen zu erhalten. Wir wiederholen diese Bewertungen alle zwei Jahre, um Änderungen bezüglich der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Bedingungen in den Produktionsländern zu berücksichtigen.
Wir sind uns darüber im Klaren, dass schwache oder gänzlich fehlende Gesetzgebungen sowie mangelnde Einhaltung und Festlegung von Mindeststandards in einigen Ländern nicht förderlich für die Durchsetzung gerechter und vorteilhafter Arbeits- und Arbeitslohnkonditionen sind. Basierend auf den in unseren Produktionsländern identifizierten Risiken, haben wir Bangladesch und Myanmar als Hochrisikoländer eingestuft. Für diese Länder hat ALDI zusätzliche Anforderungen eingeführt, an die sich unsere Geschäftspartner halten müssen.
Lieferketten für Food Artikel
Wir führen regelmäßig Risikoanalysen zur Einhaltung der Menschenrechte durch, um mögliche Risiken in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte entlang unserer Lieferketten für Lebensmittel- und Agrarartikel zu untersuchen. Das Ziel der jeweiligen Risikobewertungen besteht darin, negative Auswirkungen unseres unternehmerischen Handelns in Hinblick auf die Achtung von Menschenrechten aufzudecken, Erkenntnisse über die ermittelten tatsächlichen Auswirkungen zu gewinnen und zu verstehen, wie wir durch unsere Maßnahmen oder durch unsere Geschäftsbeziehungen involviert sind.
Wir haben Auskünfte von den ALDI SÜD Landesgesellschaften zu den Bereichen erhalten, in denen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Menschenrechtsverletzungen erwarten und entsprechend Prioritäten setzen. Daneben können wir auch auf das intern vorhandene Fachwissen und auf den Austausch mit Fachexperten zurückgreifen, um unsere Erkennungsprozesse zu unterstützen. Auf Grundlage unsere Risikoanalyse sehen wir die größten Risiken schwerer Menschenrechtsverletzungen in der Beschaffungsphase der Rohmaterialien.
In Kombination mit den Erkenntnissen aus unserer Risikobewertung haben wir unsere finale Prioritätenliste festgelegt. Die folgenden Rohstoffe und Warengruppen weisen ein hohes Risiko für negative Auswirkungen auf Menschenrechte auf und sind hinsichtlich der Einflussmöglichkeiten der Unternehmensgruppe ALDI SÜD von höchster Relevanz:
Rohstoffebene |
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Produktionsstättenebene |
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Bewertungskennzahlen
Soziale Risiken
Arbeitnehmerrechte: |
negative Auswirkungen auf Arbeitsnehmerrechte, zum Beispiel durch Überschreitung zulässiger Arbeitszeiten, niedrige Löhne, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, Mobbing am Arbeitsplatz, Belästigung und Missbrauch, Diskriminierung oder Einschränkung der Versammlungsfreiheit. |
Geschlechtsspezifische |
Bewertet wurde die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen und das Risiko einer möglichen geschlechtsspezifischen Diskriminierung, zum Beispiel durch Missbrauch aufgrund des Geschlechts oder Diskriminierung in Bezug auf Löhne und Arbeitsbedingungen. |
Kinderarbeit: |
Das Risiko, dass Kinder eine Arbeit verrichten, die sich negativ auf ihre Gesundheit und Entwicklung auswirkt oder das Risiko einer Beschäftigung von Kindern im schulpflichtigen Alter. |
Zwangsarbeit: |
bezieht sich auf Formen der modernen Sklaverei und des Menschenhandels, zum Beispiel durch Einbehaltung von Löhne oder andere Formen der Nötigung. |
Umweltrisiken
Wasserknappheit: |
das Risiko, dass der Wasserbedarf eines Landes die Verfügbarkeit übersteigt; damit einher geht der eingeschränkte Zugang zur Wasserversorgung – sowohl für den persönlichen Bedarf als auch als Einkommensquelle. |
Klimaanfälligkeit: |
Bewertet wurde das aktuelle und zukünftige Risiko eines Landes, extremen Wetterereignissen ausgesetzt zu sein. Zugleich wurde die Bereitschaft des privaten und öffentlichen Sektors, in Anpassungsmaßnahmen zu investieren, beurteilt. |
Entwaldung/ |
die Wahrscheinlichkeit, dass Produkte auf Flächen produziert werden, die kürzlich aus Waldflächen mit hohem Erhaltungswert umgewandelt wurden, was bedeutet, dass hierdurch möglicherweise Waldflächen zerstört und Landrechte verletzt wurden. |
Industrielle Verschmutzung: |
Durch die Herstellung von Produkten entstehende industrielle Verschmutzung, die zu Luft- bzw. Wasserverschmutzung, (chemischen) Abfällen und Lärmbelastung führt. |
Beurteilung der Auswirkungen auf die Menschenrechte
Wir entwickeln gezielt Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung unserer potenziellen negativen Auswirkungen auf Menschenrechte, die wir im Rahmen unserer Risikoanalyse von 2018 ermittelt haben. ALDI hat sich verpflichtet ausführliche Bewertungen menschenrechtsbezogener Auswirkungen (BMA) durchzuführen, die einem strengen methodischen Ansatz folgen und umfangreiche Hintergrundrecherchen und die Einbindung von Rechteinhabern einschließt. Durch diese Studien versuchen wir, die potenziellen und tatsächlichen negativen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und andere betroffene Rechteinhaber, wie die lokale Gemeinschaft, Kleinbauern und Frauen zu identifizieren, zu verstehen und zu bewerten. Wir haben die Ergebnisse von drei BMAs für ausgewählte Rohstoffe mit hoher Priorität veröffentlicht: Avocado, Paranüsse und Kaffee.

Priorisierung
Basierend auf unserer Analyse haben wir die folgenden Risiken als schwerwiegend identifiziert:

Integration und Maßnahmen
Wir beabsichtigen zukünftig unseren Fokus auf die Vermeidung, Minderung und Abhilfe von nachteiligen Auswirkungen auf Menschenrechte für solche Rohmaterialien und Artikel zu legen, die wir mit hoher Priorität eingestuft haben.
Vermeidung und Minderung negativer Auswirkungen
Wir werden einen besonderen Fokus auf jene Rohstoffe und Produkte legen, die in ihren Herkunfts- und Produktionsländern ein hohes Risiko für negative Auswirkungen auf Menschenrechte aufweisen. Wir werden die Länder priorisieren, die für die Unternehmensgruppe ALDI SÜD die größte Relevanz haben. Wir sind derzeit dabei, gezielte Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung nachteiliger Auswirkungen zu entwickeln. Entlang den Lieferketten unserer Food- und Non-Food-Produkte haben wir bereits eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung von Auswirkungen auf Menschenrechte umgesetzt:
- Vor-Ort-Besuche für bestimmte Warengruppen mit hoher Priorität im Zuge unserer ALDI Social Assessments (ASAs) und ALDI Producer Assessments (APAs)
- Integration von Produkten mit hoher Priorität in unser Social Monitoring Programme (SMP)
- Schulungen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Geschäftspartnern
- Entwicklung von Plänen mit Korrekturmaßnahmen und ggf. Ausschluss von Geschäftspartnern oder Produzenten/Erzeugern als letzte Maßnahme
- In unserer Corporate Responsibility Supplier Evaluation (CRSE) bewerten wir die von unseren Geschäftspartnern eingesetzten Compliance-Management-Systeme zur Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards und die Einhaltung der CR-Anforderungen in deren Produktionsstätten
- Berücksichtigung von Audit- und Zertifizierungsstandards im Rahmen von Einkaufsentscheidungen und Festlegung entsprechender Ziele
- Anpassung unserer Einkaufsprozesse, um Menschenrechtsverletzungen bereits während des Ausschreibungsprozesses zu berücksichtigen
- Entwicklung von Zielen und Kennzahlen mit unserer Einkaufsabteilung, um den Fortschritt zu überwachen und weitere Maßnahmen zu identifizieren
- Durchführung von Projekten in Herkunftsländern
- Steigerung der Rückverfolgbarkeit und Analyse der Lieferkette
Abhilfe negativer Auswirkungen
Wir wollen nicht nur sicherstellen, dass negative menschenrechtliche Auswirkungen auf betroffene Rechteinhaber verhindert und abgemildert werden, sondern auch, dass negative Auswirkungen, die dennoch auftreten, behoben werden. Wir sind bestrebt auf Basis der Erkenntnisse, angemessene Abhilfemaßnahmen zu ergreifen und diese im Rahmen der Zusammenarbeit mit unseren Geschäftsbeziehungen durchzusetzen. So können wir negative menschenrechtliche Auswirkungen beheben, die direkt im Zusammenhang mit unseren Prozessabläufen und Artikeln stehen. Wir erkennen an, dass staatliche gerichtliche und außergerichtliche Mechanismen ein grundlegender Bestandteil zur Sicherstellung des Zugangs zu Abhilfemaßnahmen sind und aus diesem Grund nicht behindert werden sollten.
Korrekturmaßnahmenplan
Werden trotz unserer Bemühungen um Vermeidung und Minderung, nachteilige Risiken und Auswirkungen auf Menschenrechte festgestellt, wird ein Korrekturmaßnahmenplan zusammen mit unseren Geschäftspartnern festgelegt. Dieser beinhaltet einen Aktionsplan mit individuellen Zeitplänen für die Verbesserung und Behebung von Problemen. Die geeignete Gegenmaßnahme wird fallweise und unter Berücksichtigung der Schwere des Vorfalls festgelegt.
ALDI wird die Umsetzung des Korrekturmaßnahmenplans genau überprüfen, um unsere Geschäftspartner zu unterstützen, geeignete Gegenmaßnahmen festzulegen und uns die Möglichkeit zu geben Rückmeldung zu ihren Abhilfemaßnahmen zu geben. Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD kann Maßnahmen wie Abmahnungen und die vorübergehende Aussetzung oder dauerhafte Beendigung von Geschäftsbeziehungen verhängen, wenn Geschäftspartner nicht bereit sind Verbesserungs- und Gegenmaßnahmen umzusetzen.
Maßnahmenprogramm bei Kinderarbeit
Wir betrachten Kinderarbeit als eine besonders schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte. Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD hat ein Schnellreaktionssystem eingerichtet, um sofort und angemessen reagieren zu können, sollten wir einen Fall von Kinderarbeit entlang unserer Lieferketten ermitteln.
Sollte Kinderarbeit in einer für ALDI produzierenden Produktionsstätte festgestellt werden, suchen wir zusammen mit Fachorganisationen vor Ort und unseren Geschäftspartnern nach einer Lösung, die im besten Interesse der Kinder und deren Familien liegt. Sollte Kinderarbeit in einer für ALDI eingesetzten Produktionsstätte festgestellt werden, so findet ein Maßnahmenprogramm Anwendung, das Abhilfe für das Kind schaffen soll. Seit dem Jahr 2017 arbeiten wir mit der Organisation „The Centre for Child Rights and Corporate Social Responsibility“ zur Umsetzung dieses Prozesses zusammen.
Beschwerdemechanismen
Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD erkennt die Notwendigkeit an, dass Arbeiterinnen und Arbeiter Zugang zu Beschwerdemechanismen haben, wie in den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) festgelegt. Aus diesem Grund haben wir Beschwerdemechanismen sowohl für unsere eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für unsere Geschäftspartner etabliert. Wir erkennen an, dass die Umsetzung effektiver Beschwerdemechanismen komplex ist und haben uns zum Ziel gesetzt, sofern dies möglich ist, mit anderen Stakeholdern zusammenzuarbeiten, um den effektivsten Prozess zu erstellen.
Wir sind Mitglied im International Accord of Fire and Safety in the Textile and Garment Industry („Accord“). Ein wesentlicher Bestandteil des Abkommens für Gebäudesicherheit und Brandschutz in Bangladesch ist ein zugänglicher, rechtebasierter und vertraulicher Beschwerdemechanismus. Im Falle von Beschwerden, die von Arbeiterinnen oder Arbeitern über den Accord-Beschwerdemechanismus vorgebracht werden, unterstützt ALDI aktiv die Untersuchung und Behebung jeglicher Missstände.
Auf Grundlage der Erfahrungen mit den erfolgreichen Accord-Beschwerdemechanismen unternehmen wir derzeit Schritte zum Aufbau von Beschwerdemechanismen entlang jener Lieferketten, die wir mit hoher Priorität eingestuft haben. Dafür arbeiten wir mit Anspruchsgruppen aus der Zivilgesellschaft und Multi-Stakeholder-Organisationen, wie z. B. der amfori und dem Issara-Institut, zusammen.
In unserer Roadmap zur Erreichung unserer Vision 2030 verpflichten wir uns, dafür zu sorgen, dass Arbeiterinnen und Arbeiter in mindestens drei unserer Lieferketten mit hoher Priorität Zugang zu einem effektiven Beschwerdemechanismus und Abhilfemaßnahmen gemäß der Definition der UN-Leitprinzipien bis zum Jahr 2025 haben.
Kontrolle und Kommunikation
Wir verpflichten uns, transparent unseren Fortschritt zur Bewältigung von Risiken und Auswirkungen hinsichtlich der Menschenrechte zu kommunizieren und darüber zu berichten. Wir überprüfen regelmäßig unseren Prozess zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht sowie die Bestrebungen unserer Geschäftspartner, um im Einklang mit den UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) zu agieren.
Kontrolle
Besuche und Bewertungen
Die Einbeziehung betroffener Rechteinhaber ist entscheidend für die Ermittlung potenzieller Risiken sowie nachteiliger Auswirkungen auf die Menschenrechte. Im Rahmen unseres Engagements besuchen und bewerten wir regelmäßig gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern Produktionsstätten entlang unseren Lieferketten für Food- und Non-Food-Artikel. Während unserer Audits führen wir regelmäßige Interviews mit Arbeiterinnen und Arbeitern durch.

Kommunikation
Jahresberichte
Stellungnahmen zu moderner Sklaverei
Wir berichten jährlich über unsere Aktivitäten und unseren Fortschritt hinsichtlich unserer Maßnahmen gegen moderne Sklaverei in unseren „Modern Slavery Statements“ im Vereinigten Königreich und Australien.
Beurteilung der Auswirkungen auf die Menschenrechte
Wir arbeiten daran, zu erkennen, an welcher Stelle unsere Geschäftsabläufe negative Auswirkung auf Menschenrechte bestehen. ALDI hat sich verpflichtet ausführliche Bewertungen menschenrechtsbezogener Auswirkungen (BMA) durchzuführen, die einem strengen methodischen Ansatz folgen und umfangreiche Hintergrundrecherchen und die Einbindung von Rechteinhabern einschließt. Durch diese Studien versuchen wir, die potenziellen und tatsächlichen negativen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und andere betroffene Rechteinhaber, wie die lokale Gemeinschaft, Kleinbauern und Frauen zu identifizieren, zu verstehen und zu bewerten. Wir haben die Ergebnisse von drei BMAs für ausgewählte Rohstoffe mit hoher Priorität veröffentlicht: Avocado, Paranüsse und Kaffee.
Transparenz entlang der Lieferketten
Nachhaltigkeit nimmt für uns in der Produktion unserer Food- und Non-Food-Artikel einen äußerst hohen Stellenwert ein. Transparenz entlang unserer Lieferketten schafft die Voraussetzungen für die Umsetzung unserer Maßnahmen zur Erreichung von mehr Nachhaltigkeit. Nur wenn uns die Herkunft unserer Artikel bekannt ist, können wir die Einhaltung unserer Anforderungen sicherstellen, Risiken richtig einschätzen sowie Projekte erfolgreich umsetzen bzw. deren Umsetzung überwachen. In Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnerinnen und -partner setzen wir uns für die Steigerung der Transparenz entlang unserer Lieferketten ein, um einen umfassenderen Einblick über den Ursprung jedes einzelnen Artikels unseres Sortimentes und aller dafür eingesetzten Rohstoffe zu erhalten.
Lieferketten für Non-Food Artikel
Um unseren Kunden gegenüber transparenter zu sein, legen wir die Anschriften einschließlich der Rufnummern aller Hauptproduktionsstätten offen, in denen die von unserer Internationalen Einkaufabteilung beschafften Textilien und Schuhe hergestellt werden. Die Produktionsstätten sind nach Produktgruppen oder Ländern kategorisiert. Die betreffenden Informationen werden halbjährlich auf den neusten Stand gebracht.
Lieferketten für Food Artikel
Im Jahr 2021 haben wir die Namen und Anschriften unserer direkten Geschäftspartnerinnen und -partner (Tier-1-Lieferanten) für Bananen und Ananas, Kaffee sowie Fisch und Meeresfrüchte veröffentlicht. Bis zum Ende des Jahres 2022 werden wir entsprechende Informationen von alle Lieferanten entlang unserer Lebensmittel-Lieferketten mit hoher Priorität veröffentlichen.
Nationale Rückverfolgbarkeitsplattformen
Um den Kunden mehr Transparenz für Produkte zu bieten, haben ALDI SÜD Deutschland und HOFER eine Rückverfolgbarkeitsplattform eingerichtet. Ein QR-Code oder Rückverfolgbarkeitscode auf der Verpackung ermöglicht ihnen hierbei, die betreffenden Produkte bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen.
- ALDI SÜD Deutschland: Rückverfolgbarkeitsplattform für Fisch, Fleisch, Eier oder Textilprodukte
- HOFER: „Check your product“ für Fisch, Fleisch, Soya, Bio- und Textilprodukte oder Obst
Zusammenarbeit mit wichtigen Interessensgruppen
Über Audits hinausgehende Herangehensweise
Unserer Ansicht nach sind von Drittanbietern durchgeführte Sozialaudits ein wichtiger erster Schritt zur Sammlung von Informationen über die Menschenrechtssituation an den für ALDI genutzten Produktionsstandorten sowie zur Herbeiführung einer Verbesserung. Wir sind uns jedoch darüber im Klaren, dass diese Audits bisweilen kein realistisches Bild der Arbeitsbedingungen vor Ort vermitteln und Probleme wie Zwangsarbeit, Diskriminierung oder Belästigung eventuell nicht zuverlässig aufdecken.
Wir sind daher bestrebt, ein ethisch vertretbares Handelsmodell zu verfolgen, das über die Einhaltung von Regulierungen hinausgeht und nicht ausschließlich auf Sozialaudits beruht. Zu diesem Zweck ergänzen wir unseren Auditansatz um weitere Maßnahmen, wie unsere Besuche vor Ort, die Kommunikation mit und das Durchführen von Training für Geschäftspartner, Produktionsstätten und Produzenten, die Beteiligung an Multi-Stakeholder-Initiativen, und Projekte vor Ort.
Wir haben zahlreiche Partnerschaften mit Zulieferbetrieben, Herstellern, anderen Einzelhandelsunternehmen, Regierungen und NGOs aufgebaut. Wir sind der Überzeugung, dass sich die Achtung der Menschenrechte am besten durch Kooperation gewährleisten lässt. Aus diesem Grund setzen wir auf Dialog mit den richtigen Interessensvertretern und Inhabern entsprechender Pflichten, indem wir bedeutende Geschäftspartnerschaften aufbauen und wichtigen Organisationen beitreten.
Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern
Wir kooperieren mit unseren Geschäftspartnern, um menschenrechtliche Fragestellungen und Probleme zu lösen und kontinuierliche Verbesserungen entlang unserer Lieferketten voranzutreiben. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die Lösung menschenrechtsbezogener Probleme aufgrund ihrer Komplexität und Sensibilität zeitaufwändig ist.
Wir erwarten von unseren Geschäftspartnern, dass sie den gleichen Ansatz auch mit ihren Geschäftspartnern verfolgen. Sollten Risiken oder Probleme bekannt werden, so richtet sich die Art der einzuleitenden Folgemaßnahmen nach der Schwere des Verstoßes und der Bereitschaft des Geschäftspartners, bei der Vermeidung, Regulierung oder Beseitigung des Problems mitzuwirken. Wir sind bestrebt, den Dialog mit unseren Geschäftspartnern aufrechtzuerhalten und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um gemeinsam Verantwortung für die Achtung der Menschenrechte entlang unserer Lieferketten zu übernehmen.
Wir werden unsere Einkaufspraktiken kontinuierlich anpassen, um gegen negative Auswirkungen auf Menschenrechte vorzugehen. Dies findet bereits in unserer Ausschreibungen Berücksichtigung, in deren Rahmen wir die Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern, die sich durch ihr Engagement für Nachhaltigkeit auszeichnen, aktiv vorantreiben.
Engagement für Kleinbäuerinnen und -bauern
Wir kooperieren mit unterschiedlichen Geschäftspartnern, von global tätigen Unternehmen bis hin zu kleinen familiengeführten Betrieben. Uns ist bewusst, dass Kleinbauern mit einer Vielzahl spezifischer Herausforderungen konfrontiert sind. Die Gewährleistung quantitativ konstanter Ernteerträge kann aufgrund verschiedener Faktoren, die außerhalb des Einflussbereiches der Kleinbäuerinnen und -bauern liegen, eine Herausforderung darstellen. Hierzu zählen der Klimawandel, unvorhersehbare Wetterereignisse, der Einfluss internationaler Energiepreise auf Betriebsmittel und fehlender Zugang zu Märkten. Bauerinnen und Bauern sind oftmals nicht in der Lage, ein existenzsicherndes Einkommen zu erwirtschaften und wir sind uns der Tatsache bewusst, dass wir in diesem Prozess eine zentrale Rolle spielen. Im Rahmen unseres Ansatzes verpflichten wir uns, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern dabei zu unterstützen, sich kollektiv zu organisieren. Zurzeit engagieren wir uns an einer Vielzahl von Projekten und Initiativen, die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern unterstützen. Wir möchten den Dialog mit ihnen intensivieren und sie bei der Produktion unserer Rohstoffe mit hoher Priorität unterstützen.
Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern
Wir sind der Überzeugung, dass sich der Schutz von Mensch und Umwelt am besten durch gemeinsame Initiativen und Partnerschaften erreichen lässt. Aus diesem Grund engagieren uns in verschiedenen Multi-Stakeholder-Initiativen und Projekten vor Ort.
Die folgende Karte zeigt all unsere Projekte vor Ort:

Internationale Organisation
ALDI CR-Büros in Asien
Alle Landesorganisationen der Unternehmensgruppe ALDI SÜD beziehen Artikel aus Asien. Um die mit den Arbeitsbedingungen verbundenen Risiken zu minimieren und die Einhaltung unserer hohen Anforderungen sicherzustellen, unterhält die Unternehmensgruppe ALDI SÜD gemeinsam mit ALDI Nord seit dem Jahr 2012 ein CR-Büro in Hongkong. Im Jahr 2017 richtete sie zu demselben Zweck ein weiteres CR-Büro in Bangladesch ein.
Der Schwerpunkt dieser CR-Büros liegt auf der Überwachung der genutzten Produktionsstätten unserer Geschäftspartner und der Sicherstellung, dass die geltenden Sozialanforderungen eingehalten werden. Entsprechend führen diese CR-Büros für die Unternehmensgruppe ALDI SÜD ALDI Social Assessments (ASA) in den Produktionsstätten, die für die Herstellung von ALDI Artikel verwendet werden, durch und zeigen den Geschäftspartnern auf, wie sie unsere CR-Anforderungen erfüllen können.

Projekt in Côte d'Ivoire
Projekt PRO-PLANTEURS
Seit dem Jahr 2015 arbeiten wir als Mitglied des Forum Nachhaltiger Kakao mit der deutschen und ivorischen Regierung als Projektpartner zusammen. PRO-PLANTEURS hat bisher 25.000 Kakaobauern, darunter Bäuerinnen und ihre Familien, unterstützt. In der ersten Projektphase wurden die folgenden Erfolge erzielt:
- Professionalisierung der Kooperativen
- Steigerung der von den Bauern erzielten Erträge
- Schulung der Bauern in guter landwirtschaftlicher Praxis und betriebliches Management
- Diversifizierung von landwirtschaftlicher Produktion und Ernährung der Familien.
Im Projekt PRO-PLANTEURS werden Frauen speziell in den Bereichen gesunde Ernährung und Anbau von Nahrungspflanzen für den Eigenbedarf geschult. Dies ermöglicht es Frauen, finanziell unabhängiger zu sein, indem sie mit den geernteten Nahrungspflanzen ihren Eigenbedarf decken oder diese verkaufen.
Im Juni 2020 hat die zweite Phase von PRO-PLANTEURS begonnen, in der die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von etwa 30.000 Kakaobauern im Fokus stehen wird.

Engagement in Côte d'Ivoire
Fairtrade Wirkungsbericht
Im vergangenen Jahr haben die Unternehmensgruppe ALDI SÜD, Fairtrade und die Fairtrade-Kakao-Kooperative ECAMOM einen Monitoringbericht gestartet, um die Arbeitsbedingungen und Lebensgrundlagen der lokalen Kakaobäuerinnen und -bauern in Côte d’Ivoire zu verbessern. Nun wurde der erste Wirkungsbericht „Building Trust. Creating Impact.“ veröffentlicht.
Der erste Wirkungsbericht dient als Grundlage, um Einblicke in die Arbeit der Kooperative und der Bäuerinnen und Bauern zu erhalten, sowie Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, auszumachen. Das Ziel von ALDI ist es, einen Eindruck davon zu vermitteln, wie Kakao heute angebaut wird und potenzielle Möglichkeiten aufzuzeigen, die eine langfristige Partnerschaft zwischen allen Lieferkettenakteuren ermöglichen können.
Lese den Bericht: Building trust. Creating impact. First Year Impact Report (Englisch)

Projekt in Ghana
Projekt zur Einkommensdiversifizierung
Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD hat sich 2020 mit dem Schokoladenproduzenten Barry Callebaut und Cocoa Horizons zusammengetan, um Kakaobäuerinnen und -bauern in Ghana dabei zu unterstützen, alternative Einkommensquellen zu erschließen, um ihre Abhängigkeit von dem Kakaoanbau zu verringern. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt wird von der belgischen Initiative „Beyond Chocolate“ mitfinanziert, die wiederum ihre Mittel vom belgischen Außenministerium erhält und von IDH, der Initiative für nachhaltigen Handel, koordiniert wird.
Maßnahmen im Projekt
Das Projekt soll dabei helfen, das von „Beyond Chocolate“ vorgegebene Ziel, die Etablierung existenzsichernder Einkommen, zu erreichen. Im ersten Jahr wurden die folgenden Maßnahmen durchgeführt:
- Finanzielle Miteinbeziehung: Es wurden 76 sogenannte „Village Saving and Loans Associations (VSLAs)“, gegründet, damit Frauen und junge Menschen in Unternehmen und Haushalte investieren können. Ein VSLA ermöglicht die Finanzierung auf sichere, unkomplizierte und flexible Art und Weise, indem verschiedene Sparanlagen gebündelt und finanzielle Mittel als Gruppe beschafft werden können. Es handelt sich um eine Finanzdienstleistung von geringem Kostenaufwand, die für Bäuerinnen und Bauern mit unregelmäßigem Einkommen entwickelt wurde, z. B. aufgrund der Kakaosaison. Dadurch wird eine durchgängige Zahlungsfähigkeit gewährleistet, Investitionen in Unternehmen ermöglicht sowie die Lebensbedingungen der Familien verbessert oder Haushaltsanschaffungen für die Haushalte finanziert. 1.008 Bäuerinnen und Bauern haben bisher von den VSLA-Schulungsmaßnahmen profitiert. Bis zum Abschluss des zweijährigen Projekts sollen 77 VSLA gegründet werden.
- Junge Bäume für den Kakaoanbau: In den Gemeinschaften wurden Baumschulprojekte in die Wege geleitet und die Setzlinge können in der kommenden Regenzeit eingepflanzt werden. Rund 80 Haushalte werden von der Verjüngung von 41 Hektar alter Kakaoanbauflächen profitieren.
- Landeigentum: Rund 500 Bäuerinnen und Bauern sollen offiziell als Landeigentümerinnen und Landeigentümer eingetragen werden, um das Eigentum zu sichern und langfristige Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe zu ermöglichen. 310 Bäuerinnen und Bauern haben sich bereits angemeldet. Im ersten Projektjahr wurden Kooperationen mit Behörden und staatlichen Stellen erzielt.
- Einkommensdiversifizierung: Rund 110 Haushalte erhalten Unterstützung beim Aufbau alternativer Einkommensquellen durch Geflügelzucht. In einer zweiten Welle werden derzeit 300 Bäuerinnen und Bauern geschult und erhalten die notwendige Ausstattung für die Geflügelzucht. Bei der Geflügelzucht handelt es sich um eine sehr gute Alternative, da sie weniger arbeitsaufwändig sowie schnell umsetzbar ist, eine nachhaltige Einkommensquelle darstellt und die Lücke in der Kaufkraft, insbesondere außerhalb der Kakaosaison, schließen kann.
- Kochherde: 580 Kochherde wurden an die Familien verteilt. Durch die Kochherde wird der Bedarf an Feuerholz, das zum Kochen benötigt wird, deutlich reduziert. Dies resultiert darin, dass die Familien weniger Zeit fürs Kochen aufwenden müssen und das Entwaldungsrisiko reduziert wird. Unser Ziel ist die Verteilung von 500 Kochherden.
Das Projekt wird von der Stiftung Cocoa Horizons durchgeführt, einer unabhängigen und gemeinnützigen Organisation, die das Ziel verfolgt, den Lebensstandard der Kakaobäuerinnen und -bauern zu verbessern, indem die Errichtung autarker Gemeinschaften dem Schutz von Kindern und Natur zugutekommt. ALDI bezieht über Barry Callebaut Kakao von den Bäuerinnen und Bauern, die vom Cocoa-Horizons-Programm profitieren. Während ALDIs Kundinnen und Kunden während der Weihnachtszeit die nachhaltigen „Belgischen Schokoladenmeeresfrüchte“ genießen, tragen sie gleichzeitig dazu bei, dass die Zukunft der Gemeinschaften in Ghana, in denen Kakaoanbau betrieben wird, verbessert wird. ALDI verpflichtet sich, Produkte zu bewerben und seinen Kundinnen und Kunden anzubieten, die aus Lieferketten bezogen wurden, in denen die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bäuerinnen und Bauern gefördert wird und in denen diese einen angemessenen Lebensstandard halten können.

Mission Ally von Tony’s Open Chain
Schokolade: Choceur CHOCO CHANGER
Süßer Geschmack, köstlicher Duft und ein kleiner Bissen Glück: Wir freuen uns, unsere neue, verantwortungsvoll bezogene Schokolade, die Choceur CHOCO CHANGER, vorzustellen. Mit ihrer Kaufentscheidung können unsere Kundinnen und Kunden nun gezielt die Kakaobäuerinnen und -bauern in Westafrika unterstützen. Gemeinsam können wir Kakaobäuerinnen und -bauern noch besser unterstützen. Wir setzen uns dafür ein, Armut, illegale Kinderarbeit und Entwaldung zu beenden und damit eine neue Norm für die Kakaoindustrie zu schaffen.
Im Dezember 2020 war ALDI der erste international tätige Discounter, der Tony’s Open Chain beigetreten ist. Hierdurch hat sich ALDI verpflichtet, die ehrgeizige Mission von Tony’s Open Chain zu unterstützen, die vorherrschenden Standards in der Kakaobranche zu verändern, indem die Arbeitsbedingungen entlang der Lieferketten verbessert werden und dazu beigetragen wird, die Beschaffung von Kakaobohnen transparent zu gestalten. Die Kakaobohnen für unsere Choceur CHOCO CHANGER Schokolade werden über Tony’s Open Chain und gemäß deren fünf Beschaffungsprinzipien bezogen.

Projekt in Honduras
Fairtrade-Kaffeeprojekt
Seit dem Jahr 2014 bezieht die Unternehmensgruppe ALDI SÜD Fairtrade-zertifizierten Kaffee aus Honduras. Für Honduras ist Kaffee das wichtigste landwirtschaftliche Exportprodukt. Mehr als 100.000 Familien bauen dort Kaffee an und über eine Million Menschen sind während der Erntezeit in diesem Sektor beschäftigt. Kaffeebäuerinnen und -bauern in Honduras sehen sich jedoch aufgrund einer instabilen politischen Lage, weit verbreiteter Armut, Preisschwankungen auf dem Weltmarkt und der zunehmend gravierenderen Auswirkungen des Klimawandels mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.
Projektziele
Seit dem Jahr 2016 fördert die Unternehmensgruppe ALDI SÜD finanziell ein von Fairtrade ins Leben gerufenes Projekt zur Unterstützung von Kaffeekooperativen in Honduras. Das Projekt hat die folgenden Ziele:
- Verbesserung der administrativen und organisatorischen Fähigkeiten der Kleinbäuerinnen und -bauern
- Erhöhung der Produktionsmenge nachhaltigen Kaffees durch Kleinbäuerinnen und -bauern sowie ihre Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel
- Verbesserung der Kaffeequalität, des Umsatzes und Vermarktungskapazitäten von Kooperativen
- Stärkere Integration vulnerabler Gruppen (Frauen, Jugendlichen, Kindern, Arbeitern, indigener Bevölkerung) in Entwicklungs- und Entscheidungsfindungsprozesse, die Umsetzung von Richtlinien und Advocacy-Initiativen auf Gemeindeebene
Die Fairtrade-Prämien, die durch den Verkauf von Fairtrade-Artikeln gewonnen und an die Kooperativen ausgezahlt werden, sowie die zusätzliche finanzielle Projektunterstützung durch ALDI ermöglichen es, geeignete Lösungen zur Überwindung der oben genannten Herausforderungen zu finden, und gewährleisten langfristig, dass Kleinbäuerinnen und -bauern in Honduras Kaffee nachhaltig anbauen. Dieses Engagement verhilft den Kaffeebäuerinnen und -bauern zu mehr Widerstandsfähigkeit sowie zu einem besseren Einkommen. So bleibt die tägliche Tasse ALDI Kaffee für alle nachhaltig.

Projekt in Marokko
Nachhaltige Fischfangmethoden
Dieses Projekt verfolgt das Ziel, die Umsetzung nachhaltiger Fischfangmethoden, die den von MSC aufgestellten Kriterien entsprechen, langfristig durchzusetzen. Dies soll durch eine dauerhafte Verbesserung des Fischereimanagements erreicht werden. Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD rief dieses Projekt im Jahr 2014 ins Leben, um aktiv auf eine nachhaltigere Sardinenfischerei in Marokko hinzuarbeiten.

ALDI UK
Farm Africa Projekt in Westkenia
Im Jahr 2016 startete ALDI UK als erster Einzelhändler in Großbritannien eine Zusammenarbeit mit Farm Africa, einer internationalen, im Bereich Entwicklung tätigen Wohltätigkeitsorganisation. Im Rahmen einer dreijährigen Partnerschaft wurden junge Bauern in Kenia unterstützt. ALDI leistet finanzielle Unterstützung für das Projekt Growing Futures, im Rahmen dessen mehr als 450 junge Bauern in Kitale in Westkenia entsprechend geschult werden und das somit zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen beitragen wird.
Im Rahmen dieses Projekts erhalten junge Bauern Schulungen über den Anbau qualitativ hochwertiger Pflanzen, wie beispielsweise grüner Bohnen, Tomaten und Kohl, und darin, ihre Farmen als Unternehmen zu begreifen und auch so zu führen. Das Projekt unterstützt die jungen Bauern nicht nur bei der Verbesserung der Qualität ihrer Erzeugnisse und ihres Ernteertrags, sondern stellt auch sicher, dass sie die wertvollsten Pflanzen anbauen, unterstützt sie beim Abschluss für sie optimaler Verträge und ermöglicht es ihnen, ihre Erzeugnisse zu höheren Preisen in anderen Absatzmärkten zu verkaufen, so dass die jungen Bauern langfristig einen Ausweg aus der Armut finden können.

Projekt in Vietnam
Sozialer Dialogue in Cashew-Lieferketten
ALDI ist bestrebt Menschenrechte zu respektieren und dessen Verletzungen in unseren vietnamesischen Cashewnuss-Lieferketten zu verhindern. Dafür unterstützen wir ein Cashew-Projekt von Ethical Trade Norway, welches Arbeitsnormen stärkt, während es sich gleichzeitig auf Frauen und gefährdete Gruppe konzentriert, sowie das Umwelt-Management verbessert.
Zusammen mit unseren Cashew-Lieferanten ermutigte ALDI die Verarbeiter in der vietnamesischen Cashew-Lieferkette, im September und November 2019 an Schulungen zum sozialen Dialog teilzunehmen. Dieses Training wurde entwickelt, um den Dialog zwischen Arbeitnehmern und Führungskräften, die Behandlung von Beschwerden und die Kenntnis der Gewerkschaftsrechte zu verbessern. Das Projekt schulte Landwirte auch in Arbeitsnormen, guten landwirtschaftlichen und ökologischen Praktiken. Das Projekt wird auch im nächsten Jahr Landwirte, Arbeitnehmer und Verarbeiter durch Weiterbildung und Wissensaustausch unterstützen.

ALDI UK
Blumen in Äthiopien
Seit März 2019 finanziert ALDI UK gemeinsam mit der Fairtrade-Stiftung ein Projekt zur Unterstützung von Arbeiterinnen auf äthiopischen Blumenplantagen. Dieses Vierjahresprogramm zielt darauf ab, den Einfluss der Fairtrade-Stiftung zu nutzen, und wird über 11.000 Arbeiterinnen auf Blumenplantagen zugute kommen.
In diesem Rahmen sollen auf sieben Blumenplantagen Schulungen zu Themen, wie Arbeitnehmerrechte und Gleichstellung der Geschlechter, durchgeführt werden. Darüber hinaus wird das Projekt verstärkt Gleichstellungskommissionen unterstützen und mit Gewerkschaften kooperieren, um sich für faire Löhne und eine Verbesserung der Strukturen zur Stärkung von Frauen auf Fairtrade-zertifizierten Plantagen einzusetzen. Ziel des Projektes ist es, Frauen zu befähigen und zu schützen und ihnen die Werkzeuge und die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen, um auf Plantagen und in ihren Gemeinschaften Führungspositionen einzunehmen.

Projekt in Côte d'Ivoire
Palmöl Kleinbauernprojekt (2017-2021)
Zwischen 2017 und 2021 haben die Unternehmensgruppen ALDI SÜD und ALDI Nord ein Kleinbauernprojekt in Côte d'Ivoire unterstützt, um den Weg für einen nachhaltigen Anbau von Palmöl in der Region zu ebnen. In enger Zusammenarbeit mit unserem Partner Solidaridad haben wir ein Projekt ins Leben gerufen, das den Schutz der Naturwälder und umweltfreundliche Anbaumethoden in den Mittelpunkt stellt. Dabei wurde darauf fokussiert, den Kenntnisstand von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu den Themen Best Environmental Practices zu verbessern und eine Landwirtschaft zu fördern, die schützenswerte Wälder („high conservation values“, HCV) sowie naturbelassene Wälder respektiert.
Solidaridad bot Schulungen über „Farmer Field Schools (FFS)“ für 2.611 Palmöl-Kleinbäuerinnen und Kleinbauern an und trug dazu bei, dass circa 250 Hektar Waldfläche in den Projektgebieten wiederhergestellt werden konnten. Das Team pflanzte 17.532 Baumsetzlinge in Baumschulen an, die anschließend an einzelne Bäuerinnen und Bauern verteilt wurden. Diese wurden in Baumschulen vor Ort, direkt angrenzend an heilige Naturwälder gepflanzt und sorgen dafür, dass Naturschutzgebiete wiederhergestellt werden.
Unterschiedliche Partner und Stakeholder waren an dem Projekt beteiligt, wie z. B. die Multi-Stakeholder-Initiative „Association of Oil-Palm Industry (AIPH)“. Diese Institution hat die Projektergebnisse vollständig unterstützt und errichtet derzeit Baumschulen in weiteren Palmöl-Anbaugebieten. Des Weiteren beteiligten sich die Kooperativen COOPALEN, UCCOPES und COOPTOSA aus der Region Sud Comoé, UCOOPALM aus der Region Grand Ponts, USCOPAHLD aus Loh Djiboua und U3SC aus San Pedro.
Trotz der vielen Herausforderungen denen sich die Beteiligten am Projekt stellen mussten, u.a. COVID-19-Einschränkungen und politische Spannungen, berichteten 90 % der Teilnehmenden dieser Gemeinschaften, einschließlich Gemeindeleiter und junge Menschen, von positiven Ergebnissen des Projekts in der Region und von einem erweiterten Kenntnisstand aufgrund der Schulungen.

Projekt in Bangladesh
ALDI Factory Advancement (AFA) Project (2013-2020)
ALDI engagiert sich für Menschenrechte in der Bekleidungsindustrie. Mit dem ALDI Factory Advancement (AFA) Project hat die ALDI SÜD Gruppe gemeinsam mit ALDI Nord ein wirksames Instrument etabliert, dass positiven Wandel in Bekleidungsfabriken in Bangladesch vorantreibt.
Bei dem zwischen 2013 und 2020 durchgeführten AFA Project, standen Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Managerinnen und Manager im Mittelpunkt der Aktivitäten, um nachhaltige Lösungen für bessere Arbeitsplätze zu finden. Die Projektaktivitäten haben die Entwicklung nachhaltiger Lösungen zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen in Bekleidungsfabriken zum Ziel. Das Grundprinzip des Projekts besteht in der Förderung des Dialogs zwischen Arbeiterinnen und Arbeitern und Managern. Inzwischen haben bereits etwa 85.000 Arbeiterinnen und Arbeiter und ihre Manager aus 40 Fabriken durch positive Veränderungen in ihrem täglichen Arbeitsumfeld von diesem Projekt profitiert.

Projekt in Bangladesh
AFA Project Plus für Kinderbetreuung (2016-2019)
Von 2016 bis 2019 stellte das AFA Project PLUS den dringenden Bedarf von Fabrikarbeiterinnen in Bangladesch nach hochwertiger Betreuung für ihre Kinder in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten. ALDI unterstützte ausgewählte AFA Project Fabriken bei der Verbesserung ihrer fabrikinternen Kindertagesbetreuungen.
Aufgrund ihrer finanziellen Situation und fehlender Alternativen sind viele Fabrikarbeiterinnen auf fabrikinterne Kindertagesstätten angewiesen. Gemeinsam mit lokalen Nichtregierungsorganisationen unterstützten wir die professionale Fortbildung von den Erziehern, dem leitendem Personal in den Kindertagesstätten, dem Pflegepersonal und den Eltern, die in der Fabrik beschäftigt sind.
COVID-19 Nothilfe in Bangladesch & Myanmar
ALDI & CARE unterstützen Textilarbeiterinnen
Die COVID-19-Pandemie hat verheerende Auswirkungen auf Arbeiterinnen und -arbeiter in der Bekleidungsindustrie. Die Mehrheit der Beschäftigten in der Branche ist weiblich und am stärksten von den Folgen betroffen. CARE International und die Unternehmensgruppe ALDI SÜD haben sich im Jahr 2020 zusammengeschlossen, um die Rechte und Bedürfnisse der Frauen in der Bekleidungsindustrie in Bangladesch und Myanmar in der Pandemie zu schützen.

Projekt in Tadschikistan und Kirgisistan (2018-2021)
Projekt für Baumwollsaatgut in Kooperation mit Fairtrade
Von 2018 bis 2021 unterstütze ALDI SÜD Deutschland das Fairtrade-Projekt in Tadschikistan und Kirgisistan. Dieses Projekt hat das Ziel verfolgt, Kleinbauerinnen und -bauern zu stärken und die Qualität von und Versorgung mit Baumwolle aus Zentralasien zu stärken.
Zur Erreichung dieses Ziels wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:
- Schulungsmaßnahmen für Kleinbauern zu den Themen Saatguterzeugung und -vermehrung;
- Maßnahmen zur Eindämmung von Verunreinigungen durch genmanipuliertes Saatgut;
- Vergrößerung der Anbaufläche für ökologisches Baumwollsaatgut und Erhöhung der Erntemenge;
- Wissensmanagement und -transfer

Projekt in Honduras
Existenzsicherndes Einkommen Projekt
Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD engagiert sich zusammen mit Olam Food Ingredients’ („OFI“) coffee business im Rahmen eines vierjährigen Projekts in Honduras mit dem Ziel, die Lücke zu existenzsichernden Einkommen mithilfe verbesserter Marktzugänge und qualitativ hochwertigerem Kaffee zu verringern.
Das neue Projekt zielt auf die Schaffung transparenter und rückverfolgbarer Kaffeelieferketten bis hin zur Plantage ab. Zudem soll für 1.000 Kaffeeproduzentinnen und -produzenten die bestehende Lücke zu einem existenzsichernden Einkommen verringert werden, indem die Bäuerinnen und Bauern darin unterstützt werden, ihre Erträge zu erhöhen, die Qualität ihres Kaffees zu verbessern und eine Zertifizierung durch Rainforest Alliance zu erlangen. Örtliche Vertreter sowie Bäuerinnen und Bauern werden mithilfe einer innovativen Smartphone-App geschult. Die App ermöglicht es, informierte Entscheidungen zu treffen und den Kaffee direkt mit Olam zu handeln. Über einen Zeitraum von vier Jahren werden alle Bäuerinnen und Bauern auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Schulungen, landwirtschaftliche Informationen und Werkzeuge erhalten, um den Weg zu einem existenzsichernden Einkommen zu bereiten.
Indem wir den Projektfortschritt verfolgen, sorgen wir dafür, dass wir nicht nur unsere gemeinsamen Ziele erreichen, sondern auch Erkenntnisse darüber erlangen, wie wir unseren Einfluss so skalieren können, dass Bäuerinnen und Bauern der Armutsfalle entkommen und den nachfolgenden Generationen eine bessere Zukunft offensteht.

Projekt in Thailand
Etablierung eines Beschwerdemechanismus
ALDI arbeitet mit der gemeinnützigen Organisation „Issara Institute“ zusammen, um Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Unternehmen entlang unserer Lieferketten zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit Issara ermöglicht der Zugang zu Beschwerdemechanismen entlang unserer Lieferketten für Lebensmittel aus Thailand. Unsere Partnerschaft wird bestehende Prozesse verbessern und Arbeiterinnen und Arbeiter darin bestärken Probleme bezüglich ihres Arbeitsumfelds zu äußern.
Des Weiteren gewinnen wir dadurch wichtige Erkenntnisse, um mögliche Hindernisse beim Zugang zu Beschwerdemechanismen anzugehen, denen Arbeiterinnen und Arbeiter ausgesetzt sind. Issaras gendersensitiver Ansatz beinhaltet, dass sowohl Mitarbeiter als auch Mitarbeiterinnen die Hilfe-Hotline bedienen um Arbeiterinnen und Arbeitern Vertraulichkeit sowie Sicherheit zu gewährleisten, damit sie Probleme wie z. B. Belästigung melden können. Mögliche Hindernisse werden überwunden, indem Probleme, die von Arbeiterinnen und Arbeiter gemeldet wurden, zusammen mit dem Arbeitgeber und durch Unterstützung von ALDI behoben werden, wie etwa durch die Führung von sicheren Gesprächen mit den Arbeiterinnen und Arbeitern oder durch das Angebot spezifischer Schulungen durch das Issara Institute.
Unsere Roadmap & CR-Kennzahlen
Roadmap

Wir haben uns spezifische und langfristige Verpflichtungen auferlegt, die uns als Leitlinien für die Umsetzung unserer internationalen CR-Strategie im Tagesgeschäft dienen und zu unserer übergreifenden Vision beitragen, Nachhaltigkeit bis zum Jahr 2030 für alle leistbar zu machen.
CR-Kennzahlen
Indem wir regelmäßig unsere Leistungen im Bereich Unternehmensverantwortung („Corporate Responsibility“, CR) messen, gelingt es uns, ein Bild von der Effektivität unserer Maßnahmen zu erhalten. Hierbei liegt unser Augenmerk auf jenen Bereichen, in denen wir bereits Fortschritte erzielt haben, sowie auch auf allen Bereichen, in denen wir unsere Anstrengungen noch verstärken müssen.
Aktuelles
Bibliothek
Sustainable Development Goals










UNGC
Menschenrechte
Prinzip 1
Schutz der Menschenrechte unterstützen und achten
Prinzip 2
Nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig
Arbeitsnormen
Prinzip 3
Vereinigungsfreiheit und Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen
Prinzip 4
Beseitigung von Zwangsarbeit
Prinzip 5
Abschaffung von Kinderarbeit
Prinzip 6
Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Erwerbstätigkeit
Anti-Korruption
Prinzip 10
Gegen alle Arten der Korruption eintreten