
Nüsse
Unser Ansatz
Die unterschiedlichen Arten von Nüssen und ihre jeweiligen Wertschöpfungsketten bringen spezifische soziale und ökologische Herausforderungen mit sich. Die Herkunft und Anbausysteme von Nüssen unterscheiden sich stark und reichen von der Sammlung wild wachsender Nüsse in den unberührten Regenwäldern des Amazonasgebiets (Paranüsse) über den Anbau durch Kleinbauern in der Türkei (Haselnüsse) und Westafrika (Cashewnüsse) bis hin zur industriellen Produktion auf Plantagen in Kalifornien (Mandeln).
Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD hat die Lieferketten für Nüsse als einen Schwerpunktbereich mit hoher Priorität identifiziert. In den Landesorganisationen der Unternehmensgruppe ALDI SÜD werden elf Nussarten verkauft, wobei Paranüsse, Cashewkerne und Haselnüsse von besonderer Relevanz sind. Wir setzen uns für faire Arbeitsbedingungen und umweltverträgliche Praktiken beim Anbau und der Verarbeitung von Nüssen ein. Unser Engagement für mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang unserer Nusslieferketten werden wir fortlaufend weiter vorantreiben und unsere Geschäftspartner dabei unterstützen, ihre ökologischen und sozialen Fußabdruck zunehmend zu verbessern.
Unsere Aktivitäten
Strategie für Nüsse
Basierend auf unserer CR-Roadmap zur Erreichung der Vision 2030 haben wir eine langfristige Strategie für unsere Nuss-Lieferketten definiert, um die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe sowie die Lebensgrundlage und Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter entlang unserer Lieferketten mit hoher Priorität zu verbessern.
Zusammen mit unseren Lieferanten, Multi-Stakeholder-Initiativen, Zertifizierungsstellen und Industrieexperten arbeiten wir daran, die vorherrschenden Standards für Nussprodukte zu stärken, indem wir uns auf Themen konzentrieren, die im Zusammenhang mit z. B. Nachhaltigkeitsmanagement, Transparenz und Rückverfolgbarkeit, Menschenrechten und Lebensmittelsicherheit, stehen.
Durch die Umsetzung von wirkungsorientierten Ansätzen und den Wandel, den wir durch Partnerschaften vorantreiben wollen, sind wir bestrebt die treibende Kraft in der Zusammenarbeit und bei der Umwandlung des Bereichs zu sein.
Transparenz & Rückverfolgbarkeit
Transparenz ist das Fundament unserer Nachhaltigkeitsbestrebungen. Nuss-Lieferketten sind jedoch sehr komplex und die Gegebenheiten für Anbau und Weiterverarbeitung der einzelne Nüsse unterscheiden sich teilweise stark voneinander. So erstrecken sich die weltweiten Lieferketten für Cashewkerne über weite Teile des Globus, z. B. vom Anbau in West- und Ostafrika bis hin zur Verarbeitung in Vietnam. Dadurch wird nicht nur die Rückverfolgbarkeit zum Ursprung zu einer Herausforderung, sondern auch die allgemeine Transparenz, z.B. über beteiligte Akteure und Produktionsbedingungen, leidet darunter. Dies wiederum behindert unsere Anstrengungen unser Stakeholder-Engagements zu steigern und weitere Kapazitäten entlang unserer Lieferketten aufzubauen.
Daher arbeiten wir gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern und anderen Akteuren aus der Branche daran die Transparenz in unseren Lieferketten nachhaltig zu steigern. Dies geschieht vor allem durch gezielte Gespräche mit Lieferanten, aktive Teilnahme an entsprechenden Multi-Stakeholder-Initiativen, sowie die gezielte Unterstützung von Projekten vor Ort. Zusätzlich forcieren wir auch die Durchführung von Analysen zu menschenrechtlichen Auswirkungen des Anbaus einzelner Nussarten. Dies hilft uns wichtige Einblicke in die tieferen Lieferketten unseres Nuss-Sortiments zu gewinnen und die Einhaltung unserer klar definierten Anforderungen sicherzustellen.
Umfrage zur Rückverfolgbarkeit von Nüssen
Im Jahr 2021 haben wir unsere Umfrage bezüglich der Rückverfolgbarkeit von Nüssen erfolgreich durchgeführt. Durch die Ergebnisse der Umfrage können wir besser nachvollziehen, woher unser Nussartikel stammen und welche Techniken für den Anbau und die Verarbeitung angewandt wurden. Durch die Unterstützung unserer Lieferanten konnten wir so Daten zu Herkunft und Verarbeitung von ungefähr 95 % des Einkaufsvolumens unseres (Snacking)-Nuss-Sortiments abrufen und dadurch wichtige Einblicke in die tiefere Lieferkette der unterschiedlichen Nussarten erhalten. Wir sind uns bewusst, dass dieses Wissen ein wichtiger Baustein ist, um die Einhaltung unserer Anforderungen sicherzustellen und etwaige Risiken besser einschätzen, sowie Projekte vor Ort wirksamer umsetzen können.
ALDI’s wichtigste Beschaffungsländer für Nüsse:

USA
Mandeln, Erdnüsse, Pekannüsse, Pistazien, Walnüsse

China
Kastanien, Pinienkerne

Vietnam
Cashews
Unsere kürzlich durchgeführte Umfrage zur Rückverfolgbarkeit hat bestätigt, dass Vietnam das größte Verarbeitungszentrum (z. B. Knacken der Nüsse) für unsere Cashew-Artikel ist und circa 50 % der Roh-Cashews in West- und Ostafrika angebaut werden.

West- & Ostafrika
Rohe Cashews
Unsere kürzlich durchgeführte Umfrage zur Rückverfolgbarkeit hat bestätigt, dass Vietnam das größte Verarbeitungszentrum (z. B. Knacken der Nüsse) für unsere Cashew-Artikel ist und circa 50 % der Roh-Cashews in West- und Ostafrika angebaut werden.

Australien
Macadamia

Bolivien
Paranüsse

Turkei
Haselnüsse
Lieferkette
Besuche und Bewertungen
Wir arbeiten außerdem an der Erweiterung unserer Corporate Responsibility Supplier Evaluation (CRSE) entlang unserer Nuss-Lieferketten. Dabei sind wir bestrebt, jene unserer Lieferanten, die am schlechtesten abgeschnitten haben, beim Ausbau ihrer Nachhaltigkeitskapazitäten zu unterstützen (bis spätestens 2027).

Menschenrechte
Wir achten die Menschenrechte und tragen unseren Teil zur Verbesserung von Lebens- und Arbeitsbedingungen entlang unserer Lieferketten bei.
Risikoanalyse: Einhaltung der Menschenrechte

Wir führen regelmäßig Risikoanalysen zur Einhaltung der Menschenrechte durch, um mögliche Risiken in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte entlang unserer Lieferketten für Lebensmittel- und Agrarartikel zu untersuchen. Das Ziel der jeweiligen Risikobewertungen besteht darin, negative Auswirkungen unseres unternehmerischen Handelns in Hinblick auf die Achtung von Menschenrechten aufzudecken, Erkenntnisse über die ermittelten tatsächlichen Auswirkungen zu gewinnen und zu verstehen, wie wir durch unsere Maßnahmen oder durch unsere Geschäftsbeziehungen involviert sind.
Nüsse weisen ein hohes Risiko für negative Auswirkungen auf Menschenrechte auf und sind hinsichtlich der Einflussmöglichkeiten der Unternehmensgruppe ALDI SÜD von höchster Relevanz.
Kinderarbeit
Kinderarbeit ist weiterhin eine der größten Herausforderungen entlang ausgewählter Nuss-Lieferketten. So sind laut Studien z. B. in der türkischen Haselnussindustrie in manchen Gebieten fast die Hälfte aller Arbeiterinnen und Arbeiter jünger als 18 Jahre alt.
Wir lehnen Kinderarbeit in allen Bereichen unserer Unternehmensaktivitäten ab, insbesondere entlang unserer diversen Lieferketten. Entsprechend erwarten wir von unseren Geschäftspartnern, dass sie dafür Sorge tragen, dass Kinderarbeit bei der Herstellung unserer Artikel ausgeschlossen wird. Im Fall der Haselnussindustrie arbeiten wir außerdem mit dem UTZ-Programm zusammen, das sich darauf konzentriert das Risiko von Kinderarbeit zu erkennen und das Schulungen und Entwicklungsprogramme anbietet, um das Bewusstsein für diese Themen zu stärken.
Durch unseren Einsatz setzen wir uns für die Verhinderung, Aufdeckung und Abschaffung von Kinderarbeit in allen unseren Lieferketten, ein.
Moderne Sklaverei
Moderne Sklaverei und Zwangsarbeit sind auch in Nusslieferketten von Relevanz. Daher arbeiten wir mit unseren Geschäftspartnern, Multi-Stakeholder-Initiativen und anderen Stakeholder zusammen, um potentielle Fälle von Zwangsarbeit entlang unserer Lieferketten aufzudecken und bestehende Problemfelder zu adressieren. Die Unternehmensgruppen ALDI SÜD und ALDI Nord haben außerdem gemeinsam ihre „Internationale Richtlinie zum Umgang mit Zwangsarbeit“ veröffentlicht, um ihren Null-Toleranz-Ansatz gegenüber jeglicher Form von Sklaverei und Zwangsarbeit auszuweiten.
Beurteilung der Auswirkungen auf die Menschenrechte
Wir entwickeln gezielt Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung unserer potenziellen negativen Auswirkungen auf Menschenrechte, die wir im Rahmen unserer Risikoanalyse von 2018 ermittelt haben. ALDI hat sich verpflichtet ausführliche Bewertungen menschenrechtsbezogener Auswirkungen (BMA) durchzuführen, die einem strengen methodischen Ansatz folgen und umfangreiche Hintergrundrecherchen und die Einbindung von Rechteinhabern einschließt. Durch diese Studien versuchen wir, die potenziellen und tatsächlichen negativen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und andere betroffene Rechteinhaber, wie die lokale Gemeinschaft, Kleinbauern und Frauen zu identifizieren, zu verstehen und zu bewerten. Wir haben die Ergebnisse von drei BMAs für ausgewählte Rohstoffe mit hoher Priorität veröffentlicht, unter anderem für Paranüsse.
Stakeholder-Dialog & Kapazitätsaufbau
Wir sind der Überzeugung, dass sich der Schutz von Mensch und Umwelt am besten durch gemeinsame Initiativen und Partnerschaften erreichen lässt. Aus diesem Grund engagieren uns in verschiedenen Multi-Stakeholder-Initiativen und Projekten vor Ort.
Projekt vor Ort: Sozialer Dialogue in Cashew-Lieferketten
Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD hat sich 2019 dem „Ethical Trade Norway“ angeschlossen, um in der vietnamesischen Lieferkette für Cashewkerne die Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verändern und den Umweltschutz voranzutreiben. Das Projekt ist aus einer früheren Due-Diligence-Studie über Arbeitspraktiken in der vietnamesischen Cashew-Nuss-Industrie hervorgegangen und geht mittlerweile in sein drittes Jahr. Es konzentriert sich auf den Aufbau von Maßnahmen und Schulungen im Bereich Sozialdialog für verarbeitende Betriebe in Vietnam. Dadurch sollen Arbeitsabläufe im Zusammenhang mit dem Dialog zwischen Arbeitenden und Führungskräften, dem Umgang mit Beschwerden und Gewerkschaftsrechte, verbessert werden. Diese Schulungen legen ein besonderes Augenmerk auf Arbeiterinnen und gefährdete Gruppen. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Projektes Bäuerinnen und Bauern in Arbeitsstandards sowie guten landwirtschaftlichen und umweltschonenden Praktiken geschult.
Erfolge aus dem Projekt:
Die folgenden Erfolge wurden bis Juli 2021 erzielt:
- 16 Schulungen mit Bäuerinnen und Bauern zu bewährten Landwirtschaftspraktiken und Umweltschutz. 338 Cashew-Bäuerinnen und -Bauern nahmen daran teil (25 % Teilnehmerinnen),
- 29 Ausbilderinnen und Ausbilder haben ein „Train-the-Trainer“-Programm abgeschlossen. Daraus hat sich eine zwölf Personen starke Kerngruppe gebildet (2 Ausbilderinnen),
- Drei Schulungen zu effektivem Sozialdialog mit 42 Verarbeitern, die ihre Ware exportieren, einschließlich 18 Verarbeitern aus der Lieferkette von ALDI (61 % Teilnehmerinnen),
- Drei Schulungen zu Arbeitsrecht und fortlaufende Überwachung für 28 Kleinverarbeiterinnen und Kleinverarbeiter (49 % Kleinverarbeiterinnen),
- Fertigstellung und Verteilung einer Best-Practice-Anleitung zu Sozialdialog für im Außenhandel tätige Verarbeiterinnen und Verarbeiter,
- Fertigstellung und Verteilung einer Anleitung zu Nachhaltigkeit und unternehmerische Sorgfaltspflicht für Einkäuferinnen und Einkäufer von Cashewkernen.
Das Projekt wurde um ein weiteres Jahr verlängert und bietet die Möglichkeit Bäuerinnen und Bauern, Exporteurinnen und Exporteure von Cashewkernen und Kleinverarbeiterinnen und Kleinverarbeiter dabei zu unterstützen ihre Arbeitsabläufe zu verbessern und, um auf deren Bedarf nach weiterführenden Schulungen zu reagieren.
Bibliothek
Sustainable Development Goals








UNGC
Menschenrechte
Prinzip 1
Schutz der Menschenrechte unterstützen und achten
Prinzip 2
Nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig
Arbeitsnormen
Prinzip 3
Vereinigungsfreiheit und Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen
Prinzip 4
Beseitigung von Zwangsarbeit
Prinzip 5
Abschaffung von Kinderarbeit
Prinzip 6
Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Erwerbstätigkeit
Umwelt
Prinzip 7
Umgang mit Umweltproblemen dem Vorsorgeprinzip folgen
Prinzip 8
Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt fördern