
Chemikalien in der Produktion
Unser Ansatz
Im Jahr 2015 hat sich die Unternehmensgruppe ALDI SÜD gemeinsam mit 80 weiteren internationalen Unternehmen der Bekleidungsindustrie den Zielen der Detox-Initiative von Greenpeace angeschlossen. Mithilfe von Entfernungs- und Ersatzverfahren konnten wir den Einsatz gefährlicher Chemikalien in unseren Produktionsprozessen für Textilien und Schuhe deutlich verringern.
In Zusammenarbeit mit Teams aus der gesamten Unternehmensgruppe haben wir ehrgeizige Standards festgelegt und ein umfassendes System zum Chemikalienmanagement auf allen Stufen der Lieferkette eingeführt. Auf diese Weise konnten wir die Ergebnisse von Abwasser- und Schlammanalysen verbessern und dafür sorgen, dass das Abwasser der Produktionsstätten zunehmend aufbereitet wird. Ein umfassender Überblick über unsere Lieferkette ermöglicht es uns, strategische Produktionsstätten bei der Umsetzung unserer Anforderungen zu unterstützen.
Wir wollen unser Engagement zur Reduktion von Umweltauswirkungen auch zukünftig vorantreiben und intensivieren – von einer nachhaltigeren Ressourcenbeschaffung bis hin zur Sensibilisierung unserer Kundinnen und Kunden, nachhaltigere Kaufentscheidungen zu tätigen. Wir werden uns für umweltschonende Produktionsprozesse einsetzen und den Verkauf nachhaltiger Produkte sicherstellen, um unsere Kundinnen und Kunden bei einer verantwortungsvollen Lebensweise zu unterstützen.
Das ALDI Detox Commitment
Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD ist stolz darauf, als eine von 23 Organisationen an der Kampagne „Better Lives through Better Business“ teilzunehmen, die vom Consumer Goods Forum präsentiert und von BBC StoryWorks Commercial Production produziert wurde.
Unsere Aktivitäten
Ausschluss gefährlicher Chemikalien aus der Produktion
Wir verfolgen das Ziel, den Einsatz gefährlicher Chemikalien in der Produktion zu vermeiden und diese durch sicherere Alternativen zu ersetzen. Die folgenden Dokumente stellen Kerninstrumente für dieses Vorgehen dar und sind Bestandteil aller Verträge mit unseren Geschäftspartnern.
- ZDHC Manufacturing Restricted Substance List (MRSL) und
- ZDHC Wastewater Guidelines,
- ZDHC Leather Wastewater Guidelines Addendum
- ALDI Restricted Substances List (RSL)
Während die ZDHC MRSL vorgibt, welche Substanzen bei der Herstellung von ALDI Artikeln unter keinen Umständen oder nur in geringen Mengen eingesetzt werden dürfen, definieren die ZDHC-Abwasserrichtlinien Grenzwerte für Chemikalienrückstände in durch Produktionsstätten verursachten Abwässern und Schlämmen. Die RSL von ALDI legt Grenzwerte für Endprodukte fest.
Zusätzlich helfen CMAs (Chemical Management Audits) dabei, die Prozesse in den für ALDI Artikel zuständigen Produktionsstätten zu verbessern. Anhand einer Risikobewertung legen wir Produktionsstätten fest, bei denen ein CMA durch Dritte durchgeführt werden sollte. Alle Gerbereien benötigen ein gültiges Zertifikat der Leather Working Group (LWG), um ein gewisses Maß an Umweltverträglichkeit zu gewährleisten.
Im Laufe der vergangenen sechs Jahre ist es uns gelungen, den Einsatz unerwünschter Chemikalien durch Ersatz und Entfernung dieser deutlich zu verringern. Gleichzeitig hat dies auch zu verbesserten Untersuchungsergebnissen für Abwässer und Schlämme geführt. Nur durch ein verbessertes Chemikalienmanagement wurde dies ermöglicht. Zudem trennen wir uns von Geschäftspartnern und Produktionsstätten, die unsere CR-Anforderungen nicht erfüllen, sodass diese nicht länger Teil unserer Lieferketten sind.

Verbesserung der Transparenz unserer Lieferketten
Für die erfolgreiche Umsetzung eines verantwortungsvollen Chemikalien- und Umweltmanagements ist die Erfassung und Analyse enormer Datenmengen unabdingbar. Ein internes Überwachungs-, Überprüfungs- und Bewertungssystem für Produktionsstätten ermöglicht es uns, die Einhaltung unserer Anforderungen für jeden Auftrag sicherzustellen.
Noch vor der Anlieferung der Produkte liegen uns alle relevanten Informationen zu den eingesetzten Produktionsstätten vor, die wir einer Plausibilitätskontrolle unterziehen. So lagen uns im Jahr 2020 für 98% der für ALDI eingesetzten Nassproduktionsstätten die Ergebnisse der durchgeführten Abwasser- und Schlammanalysen vor. Die entsprechenden Analyseberichte werden auf die allgemein zugängliche Plattform des chinesischen Instituts für öffentliche und umweltbezogene Belange („Institute of Public and Environmental Affairs“, IPE) hochgeladen.
Unsere CR-Teams in Asien (Corporate Responsibility Units) überprüfen regelmäßig die Einhaltung unserer Anforderungen in der Lieferkette sowie die Richtigkeit unserer Daten durch Inspektionen vor Ort. Eine weitere wichtige Maßnahme zur Steigerung der Transparenz entlang unserer Lieferketten besteht in der Unterstützung unserer Lieferanten, ihre Umweltleistung in ihren Lieferketten zu verbessern und diese entweder über die amfori BEPI (Business Environmental Performance Initiative) Plattform oder andere verfügbare Tools zu messen.
Im Jahr 2020 haben wir zudem damit begonnen, unsere Hauptproduktionsstätten für Textilien und Schuhe auf der Open Apparel Registry (OAR)-Plattform zu veröffentlichen.
Im Rahmen unserer jährlichen CR-bezogenen Lieferantenbewertung („Corporate Responsibility Supplier Evaluation“, CRSE) für Bekleidungsartikel und Schuhe bewerten wir, inwiefern unseren Geschäftspartnern die Umsetzung eines erfolgreichen Chemikalienmanagements gelingt. Die Ergebnisse dieses Verfahrens fließen zunehmend in unsere Einkaufsentscheidungen ein und bieten darüber hinaus unseren Geschäftspartnern Orientierung für eine bessere Umsetzung der geltenden Sozial- und Umweltanforderungen entlang der Lieferketten. Unsere CRSE führen dabei zu einer Stärkung langfristiger Geschäftsbeziehungen zu jenen Geschäftspartnern, die gute Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit vorweisen können, und geben Anreiz zur stetigen Weiterentwicklung.
Einbeziehung von Stakeholdern
Wir setzen uns aktiv für branchenweite Verbesserungen ein. Dieser proaktive Ansatz zeichnet sich durch unser Engagement in diversen Partnerschaften, Arbeitsgruppen und Initiativen aus. Dabei werden gemeinsame Maßnahmen entwickelt und Standards harmonisiert und vereinfacht. Bei der amfori Business Environmental Performance Initiative (BEPI) setzen wir uns für unterschiedliche Themen, wie etwa die Vereinheitlichung von Protokollen für Chemikalienmanagementaudits ein, sowie im Rahmen der Leather Working Group (LWG) und des deutschen Bündnisses für nachhaltige Textilien für einheitliche Standards und Schulungsansätze.
Durch unsere Fortschrittsberichte und regelmäßigen Updates informieren wir unsere Stakeholder sowie die breite Öffentlichkeit über Schritte, die wir in Hinblick auf das Chemikalien- und Umweltmanagement entlang unserer Lieferketten für Textil- und Schuhartikel unternehmen werden. Dazu zählt auch unser im Jahr 2016 durchgeführtes internationales ALDI Detox-Gipfeltreffen, an dem mehr als 400 Stakeholder, einschließlich Vertretern von Nichtregierungsorganisationen, wissenschaftlichen Instituten, Regierungsorganisationen und Geschäftspartnern teilgenommen haben.
Schulung von internen Stakeholdern, Geschäftspartnern und Produktionsstättenpersonal
Wir wollen ein klares Verständnis der unterschiedlichen Stufen des Produktionsprozesses haben, um uns so fachlich und kapazitiv für die Umsetzung eines verbesserten Chemikalienmanagements entlang unserer Lieferketten aufstellen zu können. Entsprechend führen wir unternehmensintern und –extern Schulungen und Workshops durch, sowohl in unseren Einkaufs-, Qualitätswesen- und CR-Abteilungen sowie für Geschäftspartner und Personal aus ausgewählten Produktionsstätten.
Ein Beispiel hierfür sind die in Dhaka und Hongkong angebotenen und im Jahr 2019 pilotierten „Advanced Chemical Management Trainings“, die wir in enger Zusammenarbeit mit unseren lokalen CR Teams durchführen. Diese Schulungen finden in Kooperation mit anderen deutschen Unternehmen der Branche und mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) statt, um Produktionsstätten durch gemeinsamen Erkenntnisgewinn und individuelle Förderung bei der Erweiterung ihrer Kompetenzen zu unterstützen.
Förderung einer nachhaltigen Ressourcennutzung
Wir setzen uns für einen systemischen Wandel innerhalb der Gesellschaft ein, der sich auf unser Geschäft, unser Produktdesign, unsere Lieferanten und unsere Kunden auswirkt. Dabei stehen die Förderung nachhaltigerer Produkte und Produktionsprozesse sowie eine verantwortungsvolles Handeln im Fokus – vom Ausschluss gefährlicher Chemikalien über verbesserte Produktlebenszyklen bis hin zum Recycling von Produkten.
Unsere CR-Kennzahlen (2020)
Unser Ziel: Seit dem Jahr 2015 arbeiten wir auf den Ausschluss unerwünschter Chemikalien aus der Produktion von Textil- und Schuhartikeln sowie ihren Austausch durch sicherere Alternativen hin.
Nassproduktionsstätten legten eine konforme Abwasser- und Schlammanalyse vor
Produktionsstätten verfügen über ein gültiges Chemical-Management-Audit (CMA)
der Gerbereien verfügen über ein gültiges Zertifikat der Leather Working Group (LWG)
Mehr Daten
2018 | 2019 | 2020 | |
---|---|---|---|
Anzahl der genutzten Nassproduktionsstätten | 887 | 719 | 637 |
Anzahl der übermittelten Abwasser- und Schlammanalysen, seit Unterzeichnung des ALDI Detox Commitment | - | - | 4.701 |
Chemical Management Audits (only 2020) | |||
Anzahl durchgeführter und gültiger Chemikalienmanagement-Audits | - | - | 161 |
Anzahl der Länder, in denen ein CMA durchgeführt wurde | - | - | 11 |
M-RSL Compliance | |||
Anteil der genutzten Nassproduktionsstätten mit einer gültigen Abwasser- und Schlammanalyse | 95,3 % | 97,4 % | 98,3 % |
Anteil der genutzten Nassproduktionsstätten mit einer konformen Abwasser- und Schlammanalyse | - | - | 88,4 % |
Anteil der Nassproduktionsstätten, die frei von folgenden Befunden sind: | |||
Alkylphenole | 65,4 % | 77,6 % | 71,3 % |
Phthalate | 62,6 % | 75,6 % | 85,8 % |
Azofarbstoffe | 79,2 % | 88,6 % | 95,0 % |
Organozinnverbindungen | 96,7 % | 98,3 % | 99,1 % |
Perfluorierte Chemikalien | 75,4 % | 81,9 % | 87,4 % |
Chlorbenzole | 89,9 % | 92,1 % | 96,5 % |
Chlorierte Lösungsmittel | 71,2 % | 83,1 % | 92,6 % |
Chlorphenole | 93,8 % | 90,1 % | 98,2 % |
Kurzkettige chlorierte Paraffine | 86,0 % | 90,6 % | 96,3 % |
Glykole | - | - | 100 % |
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe | - | - | 99,1 % |
Flüchtige organische Verbindungen | - | - | 97,7 % |
Leather Working Group (LWG) | |||
Anteil der genutzten Gerbereien, die über ein gültiges LWG-Zertifikat verfügen | - | - | 93 % |
Unsere Projekte & Mitgliedschaften
Sustainable Development Goals







UNGC
Menschenrechte
Prinzip 1
Schutz der Menschenrechte unterstützen und achten
Prinzip 2
Nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig
Prinzip 4
Beseitigung von Zwangsarbeit
Umwelt
Prinzip 7
Umgang mit Umweltproblemen dem Vorsorgeprinzip folgen
Prinzip 8
Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt fördern
Prinzip 9
Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien